Normalerweise sind dunkle Flecken auf Bildern von Teleskopen ein Hinweise auf extrem dichte Ansammlungen von Staub und Gas. Die jetzt von Herschel gemachten Infrarot-Aufnahmen, die Forscher mit Daten des Teleskops Kitts Peak kombiniert haben, zeigen aber eine gähnende Leere.
"Niemand hat je ein Loch dieser Art gesehen", sagt Tom Megeath von der Universität Toledo im US-Bundesstaat Ohio. "Das ist ungefähr so überraschend, wie wenn man weiß, dass man Regenwürmer unter dem Rasen hat und dann eines Morgens feststellt, dass sie einen gewaltigen Krater gegraben haben."
Nach Ansicht der Astronomen ist das Loch möglicherweise entstanden, als sogenannte Gasjets eines der jungen Sterne in der Wolke die Staub- und Gasschleier von NGC 1999 durchstoßen haben. Die starke Strahlung eines nahen älteren Sterns könnte dazu beigetragen haben, diese Loch dann weiter freizuräumen, so die Forscher.
Herschel ist das größte jemals ins All geschickte Teleskop. Das nach dem deutschen Astronomen Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822) benannte High-Tech-Instrument wurde im vergangenen Mai gestartet und wird im Idealfall bis weit ins Jahr 2013 hinein Daten sammeln und zur Erde senden.
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