Türkische Schulen

Häupl zu Wirbel der Opposition: “Ich bin ja nicht verblödet”

Österreich
11.04.2010 22:11
Riesiger Wahlkampfwirbel in der Bundeshauptstadt, nachdem Wiens Bürgermeister Michael Häupl bei einem Treffen mit dem türkischen Botschafter von der Möglichkeit einer türkischen Schule in Wien gesprochen hatte: Die Opposition unterstellt Häupl, türkische "Ghettoschulen" forcieren zu wollen. Dazu der Stadtchef: "Das ist Wahlkampfgetöse."

Im "Krone"-Gespräch stellt Häupl klar, was gemeint gewesen ist: Zum einen gebe es schon jetzt in österreichischen Schulen das Angebot, Fremdsprachen wie Französisch, Spanisch Serbokroatisch usw. in Wahlfächern zu lernen. Zum anderen, so Häupl, gebe es mit anderen Staaten gemeinsam finanzierte Schulen wie etwa das Lycée Français, die Vienna International School oder die Komenski-Schule, in der unter anderem Tschechisch und Slowakisch gelehrt wird. 

"Ich bin ja nicht verblödet"
So wie diese Schulen könne eine türkische Schule ein zusätzliches Angebot sein, der Unterricht in der Muttersprache in einer österreichischen Regelschule sei jedenfalls weitaus wichtiger. Was es laut Häupl sicher nicht spielen wird, ist eine türkische Schule in der Bundeshauptstadt, in der nur türkisch unterrichtet wird. Ein höchst deftiger Bürgermeister im Gespräch: "Ich bin ja nicht verblödet."

Häupls Klarstellungen genügten der Opposition wenig bis gar nicht: Christine Marek (ÖVP) wetterte, dass es gerade bei türkischen Schülern Sprachdefizite gebe, die man nicht durch Ghettoschulen beseitigen könne. FP-Chef Strache warf Häupl vor, Parallel- und Gegengesellschaften zu fördern. Konter der Wiener SPÖ: "Hysterisches Wahlkampfgetöse."

von Peter Gnam, Kronen Zeitung

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