"Da wird doch nur noch gestritten und nicht mehr wirklich gearbeitet." Dieser Eindruck, den viele im Land haben, stimmt - zumindest weitgehend. Beispiel Land: Da schlägt Klubobmann Herwig Seiser unermüdlich um sich – mitunter auch mit Unwahrheiten, die er später wieder kleinlaut zurückziehen muss – und will gleichzeitig an die Spitze der SPÖ, an der er dann wohl in die Regierung eintreten würde, wo konstruktive Arbeit gefordert wäre.
Beispiel Stadt: Da richten sich Bürgermeister Christian Scheider (FPK, oder doch nicht ganz?) und Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) nur noch unhöfliche Drohungen aus. Dabei sollten sie eigentlich Seite an Seite mit zwei ÖVP-Stadträten und einer Grünen die Kommune vor der drohenden Pleite bewahren.
"Krebsschaden" Allparteien-Regierung
Sie alle wurden erst vor einem Jahr gewählt, um für das Land oder die Stadt zu arbeiten – gemeinsam, der politischen Stärke entsprechend, weil das Wahlrecht für das Land Kärnten wie auch die Landeshauptstadt immer noch Allparteien-Regierungen vorsieht; statt einer gesunden, klaren Trennung zwischen den einen, die das Sagen haben und den anderen, die Opposition sind und demokratisch kontrollieren.
Das ist der Krebsschaden, der gerade jetzt in politisch bewegten und gleichzeitig wirtschaftlich schwierigen Zeiten fatale Auswirkungen haben kann, weil er jegliche Entscheidungskraft lähmt. Und das noch für viele Jahre, denn Wahlen wird es regulär erst wieder in den Jahren 2014 und 2015 geben.
von Hannes Mößlacher, "Kärntner Krone"
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