Nach Blutbad

Neuseeland verbietet ab sofort Schnellfeuerwaffen

Ausland
21.03.2019 06:41

Neuseeland hat nach dem rassistisch motivierten Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch Sturmgewehre und halb automatische Waffen verboten. Premierministerin Jacinda Ardern erklärte am Donnerstag, der Verkauf von solchen Waffen sei ab sofort nicht mehr erlaubt. Eine entsprechende Gesetzgebung durch das Parlament werde folgen. 

Nach Schätzungen sind in Neuseeland mehr als 1,2 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Wie viele davon halb automatische Waffen sind, ist nicht bekannt. Wer solche Gewehre besitzt, muss sie nun zurückgeben, soll aber vom Staat Geld zurückerhalten. Für Neuseeländer, die sich solche Waffen illegal angeschafft haben und sie abliefern, soll es eine Amnestie geben. Verboten werden auch Zusatzteile, mit denen Gewehre aufgerüstet werden können.

Ardern schloss ihre Erklärung mit den Worten: „Kurz gesagt: Es wird jede Art von halb automatischen Waffen, die bei dem Terroranschlag am vergangenen Freitag benutzt wurde, in diesem Land verboten.“ Neuseeland hatte bereits 1992 seine Waffengesetze verschärft, um den Zugang zu halb automatischen Waffen zu beschränken. Allerdings können Bürger schon ab 16 Jahren einen Waffenschein beantragen.

Mit dem Verbot der Schusswaffen drückt Ardern mächtig aufs Tempo. Die sozialdemokratische Regierungschefin verfolgt damit eine völlig andere Politik als zum Beispiel die USA, wo nach Massakern immer wieder über strengere Regelungen diskutiert wird, aber - auf Druck der mächtigen Waffenlobby - nie eine Umsetzung erfolgt.

Alle 50 Todesopfer identifiziert
Wie die neuseeländische Polizei am Donnerstag mitteilte, seien mittlerweile alle 50 Todesopfer des Blutbads in Christchurch identifiziert. Demnach haben auch die Beerdigungen begonnen. Für die Familien geht damit eine lange Wartezeit zu Ende, die viele Hinterbliebene zusätzlich belastet hatte, denn nach islamischer Tradition sollten Beisetzungen eigentlich innerhalb von 24 Stunden erfolgen.

Massenmörder war auch in Österreich
Inzwischen hat das Innenministerium in Wien bestätigt, dass sich der Massenmörder Brenton Tarrant auch in Österreich aufgehalten hat. Laut den ungarischen Behörden sei der Australier Ende November von Budapest kommend in unser Land eingereist.

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