Gewaltige Explosion

Meteor über der Beringsee in Atmosphäre verglüht

Wissenschaft
20.03.2019 16:06

Mit einer gewaltigen Explosion ist eine Woche vor Weihnachten ein Meteorit beim Eintritt in die Atmosphäre der Erde auseinandergebrochen - und niemand hat es mitbekommen. Erst drei Monate später ist der Vorfall, der laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA eine Energie freigesetzt hat, die in etwa dem Zehnfachen jener Atombombe entspricht, die anno 1945 über Hiroshima abgeworfen wurde. Und auch ein Foto des Feuerballs gibt es.

Bereits am 18. Dezember 2018, kurz vor Mitternacht GMT explodierte der Brocken aus dem All über der zwischen Alaska und Russland gelegenen Beringsee. Berechnungen der NASA zufolge hatte der Meteor einen Durchmesser von zehn Metern und eine Masse von 1400 Tonnen. Bei seiner Explosion habe er Experten zufolge eine Energie freigesetzt, die 173 Kilotonnen des Sprengstoffs TNT entspricht.

Wettersatellit macht Foto von Feuerball
Der Astrophysiker Peter Brown von der kanadischen University of Western Ontario wies den Meteor durch die Auswertung von Daten weltweiter Forschungsstationen nach. Auf Bildern des japanischen Wettersatelliten „Himawari-8“ fand sich schließlich sogar ein Foto des im Feuerrauch niedergehenden Meteors, wie das britische Magazin „New Scientist“ online berichtete.

Energiegeladenster Feuerball seit 2013
Der Feuerball sei vermutlich der energiegeladenste seit dem Meteor von Tscheljabinsk gewesen, schrieb Brown auf Twitter. Der Brocken, der im Februar 2013 über der russischen Ural-Stadt explodierte, gilt als größtes All-Gestein der vergangenen 100 Jahre, das in die Erdatmosphäre eintrat.

Der hell aufblitzende Feuerball mit seiner weithin sichtbaren Rauchspur am Himmel war mehrfach zufällig gefilmt worden. Zudem wurden durch die Druckwelle der Explosion rund 7000 Gebäude beschädigt, etwa 1500 Menschen verletzt.

Brocken mit Infrasound-Messer registriert
Im Fall des Meteors über der Beringsee schien niemand die Explosion oder den Fall wahrgenommen zu haben. Belege fand Brown aber in den Daten mehrerer Weltraum-Beobachtungsstationen. Auch hatten sogenannte Infrasound-Messer, die im Kalten Krieg atomare Sprengungen erspüren sollten, die von der Explosion verursachten Schallwellen im Niederfrequenzbereich erfasst.

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