Toter Promi-Wirt

Verdächtige betrunken, Opfer mit Kokain in Tasche

Salzburg
11.03.2019 15:24

Brisante Details nach dem gewaltsamen Tod eines bekannten Skihüttenwirts im Salzburger Pongau: So war die wegen Mordverdachtes verhaftete 30-jährige Ehefrau des 57-jährigen Toten zum Tatzeitpunkt stark alkoholisiert. „Sie hatte 2,4 Promille Alkohol im Blut“, bestätigte ihr Verteidiger Kurt Jelinek. Außerdem sei Kokain in der Hosentasche des Toten gefunden worden. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis dürfte der 57-Jährige an einem Lungendurchstich durch die Achselhöhle gestorben sein - was einen tragischen Unfall, wie die Verdächtige behauptet, laut Staatsanwaltschaft damit eher unwahrscheinlich macht.

Ob bzw. wie stark der Wirt alkoholisiert war, war seinen Angaben zufolge noch nicht bekannt. „Das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung steht noch aus“, sagte der Anwalt. Auf jeden Fall sei in der Hosentasche des Mannes Kokain gefunden worden.

Verdächtige bleibt bei Unfall-Version
Seine Mandantin bekenne sich weiterhin nicht schuldig, so Jelinek. Die gebürtige Osteuropäerin hatte in ihrer Einvernahme am Samstag ausgesagt, zum Tatzeitpunkt ein Küchenmesser in der Hand gehabt zu haben. Es sei zu einem Handgemenge mit ihrem Gatten und im Zuge dessen zur Stichverletzung gekommen. Sie stellte jedoch in Abrede, mit Vorsatz gehandelt zu haben.

Lungendurchstich zwischen linker Achselhöhle und Brustwarze
Laut vorläufigem Obduktionsergebnis dürfte der 57-Jährige an einem Lungendurchstich zwischen linker Achselhöhle und Brustwarze gestorben sein. Der Expertise zufolge sei zwar eine Selbstzufügung des Stiches „nicht absolut auszuschließen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Marcus Neher, zu den „Salzburger Nachrichten“, aber „eine Fremd-Beibringung des Stiches ist laut Gerichtsmedizin die viel wahrscheinlichere Variante“. Die Verletzung in diesem Bereich würde nicht mit den Angaben der Frau zusammenpassen, dass es ein tragischer Unfall gewesen sei.

Szene-Wirt mit Küchenmesser in Brust am Boden gefunden
Der Szene-Wirt war am 3. März unter zunächst nicht geklärten Umständen in der Küche seines Betriebs ums Leben gekommen. Ein Mitarbeiter dürfte ihn kurz nach Mitternacht mit einem Küchenmesser in der Brust leblos am Boden liegend aufgefunden haben. Nachdem die Staatsanwaltschaft den Fall zunächst auch als möglichen Suizid behandelt hatte, hat sich im Zuge der Obduktion der Verdacht eines Fremdverschuldens erhärtet. Am Freitag wurde ein Haftbefehl gegen die Ehefrau erlassen. Als sie davon erfuhr, stellte sie sich noch am selben Abend der Polizei.

Vor seinem Ableben soll sich der 57-Jährige während einer Party auf der Hütte heftig mit seiner Gattin gestritten haben. Das Paar hatte erst im Mai 2017 geheiratet. Die Skihütte des Szene-Wirts, der zudem ein Hotel und ein Chalet betrieb, zog in der Vergangenheit zahlreiche Prominente aus Österreich und Deutschland an.

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