Folge des Klimawandels

Weniger Schnee in den Alpen für den Wintersport

Wissenschaft
28.02.2019 16:35

Der Klimawandel wird Auswirkungen auf den Wintersport in den Alpen haben. Vor allem wird es weniger Schnee geben, und das betrifft vor allem die Schneebedeckung im Früh- und im Spätwinter. Das hat nun das Expertenforum „Klima.Schnee.Sport“ in einem Positionspapier fest, das die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) - selbst Mitglied des Forums - am Donnerstag veröffentlichte.

Das Expertenteam von 14 Klima- und Sportforschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitete das Papier, das den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Wintersport und Klimawandel“ zusammenfasst und gesicherte Erkenntnisse sowie Wissensdefizite definiert. Aus Österreich waren neben der ZAMG das Institut für interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, das Institut für Geographie der Uni Innsbruck und das Schneezentrum Tirol am Management Center Innsbruck beteiligt.

Temperatur im Alpenraum wird steigen
Unter anderem waren sich die Experten einig, dass die Jahresmitteltemperatur im Alpenraum und in den Mittelgebirgen bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens weitere zwei Grad Celsius steigen wird. Die Zunahme der Temperatur betrifft alle Jahreszeiten. Nur durch Umsetzung von tiefgreifenden Maßnahmen zur Emissionsreduktion, wie im Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 vorgesehen, kann dieser Wert unterschritten werden, so die Forscher.

Dabei ist der Klimawandel für den Wintersport in seiner touristischen und spitzensportlichen Ausprägung unauflöslich verbunden mit veränderten Rahmenbedingungen und Unsicherheiten, stellten die Forscher fest. „Als Folge der Erwärmung wird die für den Schneesport geeignete natürliche Schneedecke langfristig, bis 2100, bis in mittleren Lagen im Alpenraum und in den Mittelgebirgen weiter zurückgehen“, sagte Marc Olefs, Leiter der Abteilung Klimaforschung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Zeitfenster für künstliche Beschneiung schrumpfen
„Dabei verkürzt sich die Dauer der Schneebedeckung im Spätwinter um Wochen, etwas weniger stark auch im Frühwinter. Die eigentlichen wintertouristischen Kernmonate Jänner und Februar sind geringer betroffen. In diesem Zusammenhang ändern sich ebenfalls die klimatologischen Rahmenbedingungen für die technische Schneeerzeugung. Anzahl und Dauer der potenziellen Zeit für künstliche Beschneiung werden sich verringern“, erläuterte der Forscher.

Aussagen zur nahen Zukunft (bis 2050) sind dem Forum zufolge schwieriger zu treffen, denn die zum Teil hohe natürliche Klimavariabilität überlagert den langfristigen Trend. Diese starken Schwankungen können den auch bis 2050 stattfindenden allmählichen Anstieg der mittleren Temperatur markant überlagern, so Olefs.

„Zur Sicherung und Weiterentwicklung des Wintersports werden technologische, organisatorische Innovationen und Diversifikation der Angebote nötig sein“, hieß es in der ZAMG-Aussendung. So müsse die Nutzung erneuerbarer Energien gestärkt und die Energie- und Ressourceneffizienz in allen Sektoren des Wintersports gesteigert werden.

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