Hippocamp getauft

Rätselhafter Neptun-Mini-Mond hat nun einen Namen

Wissenschaft
23.02.2019 06:30

In Daten, die das Weltraumteleskop „Hubble“ schon 2004 zur Erde gefunkt hat, haben Astronomen 2013 einen 14. Neptun-Mond (die Animation oben zeigt ihn auf seinem Orbit) entdeckt, der damals den Katalognamen S/2004 N 1 erhielt. Jetzt haben die Forscher dem kleinen Himmelskörper, der einen Durchmesser von nur etwa 34 Kilometern hat, den Namen Hippocamp verpasst. Und sie haben herausgefunden, dass er vermutlich aus Trümmern eines Kometeneinschlags auf dem Neptunmond Proteus entstanden ist.

Die Entdeckung von Hippocamp geht auf das Konto eines Teams um Mark Showalter vom SETI Institute in Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien, das den Mini-Mond erspähte, als man das Ringsystem des äußersten Planeten unseres Sonnensystems mithilfe des Weltraumteleskopes „Hubble“ (Bild unten) näher unter die Lupe nahm.

Rätselhafter weißer Punkt in „Hubble“-Daten
Nachdem die Wissenschaftler auf etwa 150 Fotos, die „Hubble“ zur Erde übermittelt hat, einen rätselhaften weißen Punkt ausgemacht hatten, gingen sie der Sache auf den Grund. Das Ergebnis war im Sommer 2013 die Entdeckung des neuen Mondes mit dem vorläufigen Katalognamen S/2004 N 1 (auch als Neptun XIV bezeichnet).

Der 14. Neptun-Mond ist der sechstinnerste und zugleich der kleinste bekannte der insgesamt sieben inneren Mond (Bild unten) des Neptuns. Die späte Entdeckung von Hippocamp ist insofern kein Wunder, als er nur ein Hundertmillionstel der Leuchtkraft hat, die erforderlich wäre, um ihn mit bloßem Auge von der Erde aus ausfindig machen zu können.

Hippocamp (S/2004 N 1) umrundet nach den nun vorliegenden Berechnungen den blauen Gasplaneten, der wie der majestätische Saturn ebenfalls Ringe (die jedoch viel kleiner und unauffälliger sind) besitzt, in einer Entfernung von rund 100.000 Kilometern einmal in 23 Stunden.

Mit seinen 14 Monden belegt Neptun in unserem Sonnensystem einen mittleren Platz. Der Planet mit den meisten Trabanten ist der Gasriese Jupiter. Bei ihm haben Astronomen bisher mindestens 79 Monde entdeckt. Der Saturn besitzt mindestens 62 Trabanten, der Uranus mindestens 27.

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