In Oberösterreich häufen sich Fälle der parasitären Hautkrankheit Scabies (Krätze). Im Bezirk Vöcklabruck waren zuletzt mindestens fünf Schulen und zahlreiche Kindergärten betroffen. Facharzt Emil Andonov (39) vom Haut- & Venenzentrum Attersee in Schörfling behandelt in seiner Praxis zurzeit täglich mehrere Betroffene.
„Krone“: Seit wann ist die Krätze bei uns wieder im Vormarsch?
Dr. Andonov: Bis vor drei Jahren war das hierzulande kein echtes Thema. Derzeit gibt es aber eine richtige Welle an Erkrankungen. Bei unserem halbjährlich stattfindenden Treffen der oö. Hautärzte am 6. Februar ist auch aus jedem Bezirk von Scrabies-Fällen berichtet worden - das hat es noch nie gegeben.
„Krone“: In Ihrer Region scheint das besonders häufig zu sein.
Dr. Andonov: Allein in der Attersee-Region sind fünf Schulen und mehrere Kindergärten gleichzeitig betroffen. Mit der Bezirkshauptmannschaft ist ein Programm zur Aufklärung von Eltern und Pädagogen gestartet worden.In unser Zentrum kommen täglich zehn Betroffene.
„Krone“: Betrifft das vor allem Kinder und Jugendliche?
Dr. Andonov: Ja, weil der Körperkontakt untereinander enger ist. Und auch, weil deren Haut noch viel weicher und dünner ist.
„Krone“: Wie erkennt man aber, dass es tatsächlich die Krätze ist?
Dr. Andonov: Wenn ein Juckreiz nicht aufhört, sondern schlimmer wird, sollteman das unbedingtabklären lassen. Der hat ein Spezialmikroskop, mit dem er die Krätzmilbe sehen kann.
„Krone“: Welche Körperstellen sind anfällig dafür?
Dr. Andonov: Die Fingerzwischenräume, der Leistenbereich, die Genitalien, die Handflächen und Fußsohlen.
Interview: Jürgen Pachner
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