Experten der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben erfolgreich Daten aus einem Moskauer Analyselabor gesichert. Wie die WADA am Donnerstag mitteilte, hat ein dreiköpfiges Team von mehreren Servern und Computern Daten kopiert, die nun außerhalb Russlands genauer analysiert werden sollen. „Das ist ein großer Durchbruch für den sauberen Sport“, sagte WADA-Präsident Craig Reedie laut Mitteilung.
Die sogenannten LIMS-Daten sind wichtig, um verdächtigen Athleten nach dem Skandal um systematisches und vom Staat gelenktes Doping in Russland noch Sportbetrug nachweisen zu können. Die Daten sind laut WADA bereits aus Russland transportiert worden und sollen nun auf ihre Authentizität geprüft und ausgewertet werden.
Laut dem Report von Richard McLaren, der nach Aufdeckung des Skandals in Russland und besonders um die Manipulationen durch den Gastgeber bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi die Dimension des Dopings ermittelt hat, sollen Hunderte Athleten illegale Mittel genutzt haben.
Die WADA hatte die Aufhebung der wegen des Doping-Skandals in Russland verfügten Suspendierung der Anti-Doping-Agentur RUSADA mit der Bedingung verknüpft, den Zugriff auf die Labordaten bis zum 31. Dezember 2018 zu erhalten. Eine Ende des Vorjahres angereiste WADA-Delegation hatte aber mit leeren Händen wieder abreisen müssen, weil ihre Ausrüstung zur Datenspeicherung nicht nach russischem Recht zertifiziert war.
Am 22. Jänner will das WADA-Exekutivkomitee entscheiden, ob die im September 2018 aufgehobene Suspendierung der RUSADA bestehen bleibt. Allerdings muss Russland bis zum 30. Juni noch Doping-Proben aus dem Moskauer Labor zu Nachtests freigeben.
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