Weltpremiere

Sonde soll am 3. Jänner auf Mond-Rückseite landen

Wissenschaft
31.12.2018 10:16

Klappt alles wie geplant, dann soll die chinesische Sonde „Chang‘e 4“ schon in Kürze auf der erdabgewandten Seite des Mondes aufsetzen. Wie der chinesische Staatssender CGTN berichtete, ist das nach der chinesischen Mondgöttin benannte Raumschiff am Sonntag in eine entsprechende Umlaufbahn um den Erdtrabanten gebracht worden. Von dort soll das Landemanöver eingeleitet werden, das dem Bericht zufolge für den 3. Jänner erwartet wird.

Als Landeplatz hatten staatliche chinesische Medien zuvor den Aitken-Krater genannt, der 1970 nach dem amerikanischen Astronomen Robert Grant Aitken benannt worden war. Nach der Ankunft soll ein mitgebrachtes Roboterfahrzeug den Boden und die Strukturen um den Landepunkt untersuchen.

Illustration: Chinas Lander „Chang‘e 4“ auf dem Mond (Bild: CASC)
Illustration: Chinas Lander „Chang‘e 4“ auf dem Mond

Die Landung dürfte schwierig werden, denn während die der Erde zugewandte Seite des Mondes viele flache Stellen zum Landen hat, ist die Rückseite des Erdtrabanten deutlich schroffer und bergiger. 1959 war es der Sowjetunion erstmals gelungen, Bilder von der „dark side of the moon“ aufzunehmen und damit das Geheimnis um die „dunkle Seite des Mondes“ zumindest teilweise zu lüften.

Illustration: Obenansicht von Mondrover „Chang‘e 4“ (Bild: CASC)
Illustration: Obenansicht von Mondrover „Chang‘e 4“

Landung auf Mond-Rückseite eine Premiere
Schon zahlreiche Sonden verschiedener Weltraumnationen und zwölf US-Astronauten sind auf der Vorderseite des Mondes gelandet. Der Landeversuche der Chinesen auf der Rückseite ist jedoch eine Premiere. „Chang‘e 4“, die nach der Mondgöttin Chang‘e aus der chinesischen Mythologie benannt ist, war am 8. Dezember von der Erde gestartet und erreichte laut chinesischem Staatsfernsehen am 12. Dezember die Mond-Umlaufbahn.

Der Start von „Chang‘e 4“ an Bord einer Trägerrakete am 8. Dezember (Bild: Xinhua via AP)
Der Start von „Chang‘e 4“ an Bord einer Trägerrakete am 8. Dezember

Teil eines ehrgeizigen Raumfahrtprogrammes
Die Weltpremiere ist Teil von Pekings ehrgeizigem Raumfahrtprogramm: Im kommenden Jahr ist der Start einer weiteren Sonde, „Chang‘e 5“, geplant, die Proben sammeln und zur Erde zurückbringen soll. Bis 2021 will Peking zudem eine wiederverwertbare Trägerrakete entwickeln, die mehr Fracht transportieren kann als die NASA oder das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Außerdem plant China einen Stützpunkt auf dem Mond, eine bemannte Raumstation sowie ein Mars-Fahrzeug.

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