29.12.2018 11:00 |

Beim Heimrennen

Tränen bei Schild: Einfädler bereits beim 1. Tor!

Mit Bernadette Schild haben Österreichs Ski-Damen beim Weltcup-Slalom am Semmering ihre stärkste Läuferin im Blitztempo verloren. Die Salzburgerin fädelte Samstagvormittag gleich beim ersten Tor des ersten Durchgangs ein und schied aus. Kurios: Dasselbe war Schilds erfolgreicher Schwester Marlies ebenfalls einmal passiert, nämlich am 28. November 2010 in Aspen.

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„Shit happens“ hatte Marlies damals gemeint, nachdem sie vor acht Jahren in Colorado gleich beim ersten Rechtsschwung hängen geblieben war. Bei Schwester Bernadette war es diesmal ein Linksschwung, auch für sie war nach nicht einmal zwei Sekunden alles vorbei. „Man denkt sich ja immer, sowas passiert mir nie. Aber es geht alles so unglaublich schnell, man kann es kaum erklären“, war Schild im Ziel niedergeschlagen.

Am Tag, an dem Mikaela Shiffrin den Slalom-Rekord ihrer mittlerweile verheirateten Schwester Marlies Raich (35 Siege) angriff, hätte auch für Schild ein großer werden sollen. Nach den Plätzen drei (Levi) und vier (Killington) sowie Rang drei zur Halbzeit in Courchevel war die in wenigen Tagen 29 Jahre alt werdende Salzburgerin mit Hoffnungen auf eine ähnliche Sensation wie am Vortag Riesentorlauf-Siegerin Petra Vlhova zum „Zauberberg“ angereist. Dann musste Schild aber zum zweiten Mal in Folge einen Ausfall hinnehmen.

Rätselraten
Über die Gründe ihres Hoppalas gab es zunächst nur Rätselraten. „Irgendwas muss beim Anschieben schief gelaufen sein. Oder es war eine kleine Spur im Schnee, ein minimaler Druck am Innenski. Dann passiert es halt“, sagte Schild, bei der auch Tränen flossen.

Die „Höchststrafe“ sei gar nicht so sehr das frühe Einfädeln an sich, betonte Schild. „Die ist eigentlich, auf diesem echt wunderschönen Hang den Lauf abbrechen zu müssen und nicht durchfahren zu dürfen. Sowas ist richtig, richtig bitter“, meinte Schild. Sie habe deshalb kurz überlegt, zurückzusteigen. „Weil ich mich doch so sehr auf dieses Rennen gefreut habe. Aber leider war ich schon zu weit weg.“

Mit Oslo, Zagreb und dem großen Heimrennen am 8. Jänner in Flachau stehen für Schild im neuen Jahr aber gleich wieder große Aufgaben an. „Also heißt es, alles rasch abzuhaken. Es gibt eh kaum Zeit zum Nachdenken.“

Teamkolleginnen leiden mit
Schilds Teamkolleginnen hatten das Malheur hauptsächlich über die Streckenlautsprecher und die Reaktion der tausenden Zuschauer mitbekommen. „Es ist voll schade für Bernie. Ein Heimrennen ist ja immer was Besonderes“, litt etwa Katharina Liensberger mit. „So etwas passiert im Slalom so schnell. Und ob es das erste oder das zehnte Tor ist, ist an sich wurscht“, meinte Katharina Truppe. „Das erste Tor tut halt noch mehr weh.“

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