Feuer in Zelle gelegt

Häftling: „Wir wollten niemals andere töten“

Wien
20.09.2018 06:00

Er kam vor mehr als drei Jahren aus dem Taliban-Gebiet nach Österreich - jetzt droht eine Anklage wegen Mordversuchs! Dabei wollte er lieber sterben, um seiner Abschiebung zu entgehen, wie einer der afghanischen Zellenzündler, Hamid F. (Name geändert), via Anwalt der „Krone“ verriet.

Wie berichtet, hatten fünf Afghanen und ein Iraner ihre Schubhaftzelle im Wiener Polizeianhaltezentrum am Hernalser Gürtel angezündet, 24 Personen wurden bei dem spektakulären Brand verletzt. Nun meldet sich einer der mutmaßlichen Feuerteufel, der Afghane Hamid F., zu Wort: „Jemand anderen töten wollte keiner!“

Seit rund zwei Monaten saß er in der Schubhaft. Dabei habe er keine Vorstrafen, spreche Deutsch, arbeitete bei der Caritas. Doch vergangenen Freitag ging alles schnell: Er bekam seinen Abschiebebescheid, sollte sofort nach Afghanistan zurück. Für ihn brach eine Welt zusammen, wie auch für die Mittäter. Sie verfassten einen Abschiedsbrief, legten in der Zelle Feuer.

„Psychische Ausnahmesituation“
Für F. war es die Aussichtslosigkeit, die ihn zu der Wahnsinnstat trieb. „Er befand sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Zu keiner Zeit war die Tat vom Vorsatz getragen, andere zu töten“, so sein Verteidiger, der Wiener Top-Anwalt Florian Höllwarth.

Stefan Steinkogler, Kronen Zeitung

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