Über Bord gesprungen

„DSDS“-Star Küblböck auf Kreuzfahrt vermisst

Adabei
09.09.2018 13:58

Schock-Nachricht am Sonntag: Der einstige „Deutschland sucht den Superstar“-Kandidat Daniel Küblböck wird auf hoher See vermisst. Der 33 Jahre alte Sänger war als Urlaubsgast auf dem Kreuzfahrtschiff AIDAluna von Hamburg nach New York unterwegs. Vor der Küste Neufundlands dürfte er, so die Vermutung, gegen 5 Uhr Ortszeit über Bord gegangen sein. Küblböck soll laut Angaben von Augenzeugen vom Schiff gesprungen sein. Eine großangelegte Suchaktion in der Labdrador See ist im Gange. Erst im August hatte der frühere Medienstar auf Facebook über Mobbing an der Theaterschule, die er besucht, geklagt.

2003 wurde er Dritter bei Dieter Bohlens „Deutschland sucht den Superstar“, in der ersten Staffel von „Ich bin ein Star - holt mich hier raus“ musste er sich einem Kakerlakenbad unterziehen. Das Bild, wie sich 30.000 Kakerlaken auf seinen Kopf ergießen, blieb im Gedächtnis. In den Medien wurde er lange Zeit liebevoll Daniel „Der Verrückte“ Küblböck genannt.

Ende 2003 wurde er auf Platz 16 der 100 wichtigsten Deutschen im ZDF gewählt, was der damalige Bundespräsident Johannes Rau als „Alarmsignal“ kommentierte. Küblböck scharte ebenso viele Kritiker wie Fans um seine Person, und so wurde er Anfang 2004 von „Pro Sieben“ auf Platz eins der „Nervigsten Deutschen“ gewählt.

Küblböck, der erst am 27. August seinen 33. Geburstag gefeiert hatte, sorgte am Höhepunkt seiner Popularität auch für Negativschlagzeilen - mit einem Verkehrsunfall 2004. Damals krachte er im Alter von 18 Jahren als Lenker eines Pkw unweit seiner niederbayrischen Heimatstadt Hutthurm mit einem Lkw, der mit Gurkengläsern beladen war, zusammen.

Küblböck war ohne Führerschein unterwegs gewesen, drei Menschen wurden bei der Kollision verletzt, es enstand ein Schaden von rund 150.000 Euro. Im Prozess wurde der Sänger zu einer Geldstrafe von 25.000 Euro und acht Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Wenige Monate später erschien der Film „Daniel, der Zauberer“, der in den Kinos aber fulminant floppte.

Nach dem gigantischen Medienhype wurde es schnell ruhig um den Sänger. Letzter lauter Wirbel dann 2011, als Küblböck sich von einer 70-jährigen Immobilien-Millionärin auf Mallorca adoptieren ließ. Der Name der Dame kam ihm damals wohl nur Recht, konnte er sich doch fortan „Kaiser-Küblböck“ nennen. Zuletzt versuchte er sich in einer neuen Rolle: Der einstige Paradiesvogel trat als seriöser Jazzsänger und Geschäftsmann auf. Mit seiner Teilnahme an „Let’s Dance“ kehrte er 2015 kurz ins Rampenlicht zurück. Seit September 2015 studiert Küblböck in Berlin Schauspiel und lebt abwechselnd dort und auf Mallorca.

Augenzeugen sahen Küblböck von Bord springen
Jetzt wird der frühere Medienstar auf hoher See vermisst. Laut Informationen der „Bild“ gab es an Bord bereits mehrere Durchsagen an die gesamte Besatzung und die Passagiere. Demnach wird eine Person vermisst. Mehrere Passagiere bestätigen gegenüber der „Bild“, dass Daniel Küblböck die vermisste Person sei. Ein Augenzeuge sagte, dass Küblböck von Deck 5 des Kreuzfahrtschiffs gesprungen sei.

Kurz nach dem Vorfall vor der kanadischen Insel Neufundland drehte das Schiff und wurde „zur Stelle zurückgefahren, wo der Vorfall angenommen wurde“, teilte die Kreuzfahrtgesellschaft Aida Cruises in einem Statement mit. Der Ort des Geschehens liege rund 110 Seemeilen nördlich der neufundländischen Stadt St. John‘s. Die kanadische Küstenwache sucht mit einem Überwachungsflugzeug und einem Helikopter in der Labrador See nach dem vermissten deutschen Sänger. Ferner seien zwei Aida-Kreuzfahrtschiffe an der Suche beteiligt. Zwei weitere Suchschiffe der Küstenwache sollten zudem in Kürze eintreffen, sagte ein Sprecher der Coast Guard Station in Halifax der Deutschen Presse-Agentur.

Auf einer online abrufbaren Karte, die den aktuellen Seeweg der AIDAluna zeigt, ist zu erkennen, wie das Kreuzfahrtschiff nach dem Vorfall von der geplanten Route abgewichen und mittlerweile mehrere Schleifen gefahren ist. Der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes in einer Ansprache an Bordpersonal und Passagiere: „Wir suchen das Seegebiet mit vereinten Kräften ab. Wir wollen die Person im Wasser finden und retten und alle anderen Interessen, das ist selbstverständlich, ordnen sich dementsprechend unter“.

Überlebenschancen stehen schlecht
Die Überlebenschancen für den 33-Jährigen stehen allerdings äußerst schlecht. Seit der Meldung über den Vermissten an Bord des Schiffes um kurz nach 6 Uhr Ortszeit sind bereits mehrere Stunden vergangen. Die Wassertemperatur in dem Suchgebiet beträgt nur rund elf Grad Celsius. Bei zehn Grad Celsius kann ein Mensch theoretisch eine Stunde und 40 Minuten im Wasser überleben.

Erst vor einem Monat hatte Küblböck auf der Seite seines Facebook-Fanclubs ein alarmierendes Posting veröffentlicht. „Liebe Fans. Leider geht es mir psychisch und physisch immer noch nicht besser. Ich muss diesen Schmerz der letzten Monate erst noch verkraften“, schrieb er in dem mittlerweile gelöschten Beitrag (siehe Screenshot unten).

Der Sänger klagte über „monatelanges Mobben“ an seiner Schule, in seiner Klasse, „das mich doch zutiefst in meiner Seele erschüttert“. Ein geplantes Konzert an der Schule sagte der Künstler zugleich ab, es sei verschoben auf Herbst. Der letztgenannte Termin für das „Konzert der besonderen Art“ war der 8. September - der Tag vor seinem Verschwinden auf hoher See. „Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung, dass irgendwie doch noch alles gut wird!“, sagte Daniels Vater Günther Küblböck gegenüber der „Bild“-Zeitung.

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(Bild: kmm)



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