Causa Natascha

Kampusch-Mutter laut Adamovich nicht “liebevoll”

Wien
18.12.2009 12:59
Wird Ludwig Adamovich, der ehemalige Präsident des Verfassungsgerichts (VfGH), wegen übler Nachrede gegenüber Brigitte Sirny, der Mutter von Natascha Kampusch, verurteilt oder nicht? Diese Frage stellt sich am Heiligen Abend am Straflandesgericht. Kampflos will sich der ehemalige Spitzenjurist nicht geschlagen geben, vielmehr will Adamovich beweisen, dass Sirny mit ihrer Tochter "nicht liebevoll und zärtlich umgegangen ist".

Ausgangspunkt für diesen Prozess ist ein "Krone"-Interview, in dem der 77-jährige Spitzenjurist in seiner Funktion als Leiter der Evaluierungskommission in der Causa Kampusch behauptet hatte, für Natascha Kampusch wäre die Zeit ihrer Gefangenschaft womöglich "allemal besser" gewesen "als das, was sie davor erlebt hat". Kampuschs Mutter fühlte sich davon persönlich angegriffen und will Adamovich nun bestraft sehen.

Adamovich will Behauptungen beweisen
Dieser bot nach der Klage umgehend den Wahrheitsbeweis für die getätigte Aussage an und legte auch bereits etliche Beweisanträge vor, die darauf abzielen, seine Behauptung zu untermauern. So sollen sechs Zeugen aus dem Bekanntenkreis der Familie Kampusch aufmarschieren, die laut Adamovich belegen, dass das Mutter-Tochter-Verhältnis nicht das Beste war. Auch andere Mitglieder aus der Evaluierungskommission wurden als Zeugen geladen.

Wird auch Sirny am 24.12. einvernommen?
Richterin Birgit Schneider plant für den Verhandlungstag am Heiligen Abend vorerst nur die Einvernahme Adamovichs, möglicherweise wird sie anschließend aber auch noch Sirny vernehmen. Ob die auf zwei Stunden anberaumte Verhandlung danach geschlossen oder zur Ladung weiterer Zeugen vertagt wird, ist noch nicht absehbar.

Richterin weist Kritik an Termin zurück
Schneider verteidigte indes den ungewöhnlichen Verhandlungstermin, den einige Medienvertreter zunächst für einen Scherz gehalten hatten: "Grundsätzlich sind meine Verhandlungstage Dienstag und Donnerstag. Wie die Justiz im Allgemeinen, bin auch ich überlastet. Es war mir einfach nicht möglich, einen anderen Termin als den 24. Dezember zu finden."

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