Die „Krone“ in Israel

Andi Herzog „ist ja ein extrem sympathischer Typ!“

Fußball International
14.08.2018 15:36

Beim Frühstück hatte er noch etwas Bammel: „Ich bin schon sehr gespannt, was die Journalisten fragen werden, wissen wollen “ Stunden später konnte Andreas Herzog aufatmen: Antritts-Pressekonferenz als israelischer Teamchef gelungen, die nicht immer zimperliche Presse mit Wiener Schmäh und viel fachlichem Wissen beeindruckt, „der ist ja ein extrem sympathischer Typ“, brachte es ein Medienvertreter auf den Punkt.

Viel hatte man vom neuen Teamchef wissen wollen, Herzog beantwortete alle Fragen auf Englisch mit Bravour und auch Humor. Ob er mehr den spanischen Spielstil oder den deutschen bevorzuge? „Beides wäre doch perfekt…“ Ob er mehr von seinem ehemaligen Trainer Otto Rehhagel oder von Jürgen Klinsmann in der gemeinsamen Trainerzeit beim US-Team gelernt habe? „Nicht zu vergleichen, beim einen war ich Spieler, beim anderen Kollege. Aber gelernt habe ich von beiden viel. Rehhagel, der mich am Montag noch angerufen und mir zum Job gratuliert hatte, war für alle eine Vaterfigur, der Jürgen ist ein absoluter Siegertyp, seine Mentalität steckt alle an!“

„Blicken gemeinsam vorwärts!“
Auch unangenehmen Fragen wich Herzog nicht aus. Natürlich kamen auch das 1:1 von 2001 in Tel Aviv, bei dem Herzog mit seinem Freistoßtor in der Nachspielzeit Israel aus dem WM-Rennen geschossen hatte, und die besonderen Begleitumstände zur Sprache: „Ich habe damals auf dem Platz das Beste für mein Land gegeben, was sonst alles geschrieben worden war, will ich nicht mehr kommentieren, denn da war viel dabei, was einfach erfunden war. Ich denke jedenfalls jetzt nicht mehr an dieses Spiel zurück, für mich war es eine Ehre, das Angebot von Israel erhalten zu haben, nun blicken wir gemeinsam vorwärts.“

Gleich heiße Personalie
Vorwärts - heißt, dass Herzog auch gleich eine heiße Personalie zu klären hat: Stürmerstar Eran Zahavi hatte vor einem Jahr nach Buh-Rufen der Fans wütend die Kapitänsschleife zu Boden geworfen, war daraufhin vom Verband suspendiert worden. Ob der 30-Jährige, in Israel zweimal Fußballer des Jahres, derzeit in China bei Guangzhou tätig, bei Herzog ein Thema ist? „Er ist ein toller Spieler, der Verband muss entscheiden.“ Die erste Bewährungsprobe hat Österreichs Rekord-Internationaler also mit Bravour bestanden, im September stehen die ersten Spiele (Nations League in Albanien, Test in Nordirland) an: „Ich kann’s gar nicht mehr erwarten, mit den Spielern zu arbeiten, bin bereit.“

Peter Klöbl (in Tel Aviv), Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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