Stärkung für Kunasek

Auch Generalstabschef für längeren Wehrdienst

Österreich
30.07.2018 13:09

Robert Brieger, seit Juli neuer Generalstabschef des Bundesheeres, hat am Montag im Ö1-„Mittagsjournal“ Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) in der Diskussion um die Verlängerung des Grundwehrdienstes den Rücken gestärkt. Brieger ist demnach der Ansicht, dass Milizübungen „für die Herstellung der Einsatzbereitschaft der Truppen“ ein „sehr wertvoller Beitrag“ wären.

Laut Brieger (61), der vergangene Woche auch zum Flüchtlingsthema Stellung bezogen und Massenmigration als größte Bedrohung für Österreichs Sicherheit bezeichnet hatte, ist derzeit die Einsatzbereitschaft für „bestimmte Aufgaben“ zwar in vollem Umfang gegeben. Für „Aufgaben komplexerer Natur in Richtung militärische Landesverteidigung“ gebe es aber noch Nachholbedarf.

Längerer Grundwehrdienst kostet mehr Geld
Dem Generalstabschef ist dabei auch voll bewusst, dass es bei einer Verlängerung des Grundwehrdienstes auf acht Monate auch finanziellen Mehrbedarf gibt. „Im Sinne der Verantwortung für die Sicherheit Österreichs“ müsse eine solche Ausweitung das Geld aber wert sein.

„Entschiedenes Nein“ von der SPÖ
Ein „entschiedenes Nein“ zu einer Ausweitung der Wehrpflicht kam hingegen von SPÖ-Wehrsprecher Rudolf Plessl. „Anstatt für eine ordentliche Ausstattung des Bundesheeres und einen attraktiveren Wehrdienst zu kämpfen und die Mittel dafür bereitzustellen, will Minister Kunasek die Budgetprobleme nun offensichtlich auf dem Rücken der Wehrpflichtigen austragen“, meinte er am Montag.

Offiziersgesellschaft fordert Rückkehr zum 6+2-Modell
Die Österreichische Offiziersgesellschaft kritisiert seit Jahren die Aussetzung der verpflichtenden Truppenübungen und fordert die Rückkehr zum bewährten 6+2-Modell des Wehrdienstes. Dieses besteht aus einem sechsmonatigen Grundwehrdienst und über Jahre verteilte Milizübungen. „Die allgemeine Wehrpflicht, so wie sie die Verfassung vorsieht, bedeutet Grundwehrdienst und danach Milizverwendung. Ohne diese Milizverwendung haben wir eben keinen verfassungskonformen Zustand“, erläuterte Brigadier Erich Cibulka, Präsident der Offiziersgesellschaft, am Montag.

Brieger ist einer der profiliertesten Strategen des Heeres
Brieger gilt als einer der profiliertesten Strategen des Heeres und ist der Nachfolger von Othmar Commenda, der Ende Juni in Pension gegangen war.

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