„Fehlplatzierung“

Verging sich Patient in Psycho-Klinik an Mädchen?

Österreich
12.07.2018 12:47

Missbrauchverdacht im Wiener Otto-Wagner-Spital: Ein erst 13-jähriges Mädchen soll in der psychiatrischen Abteilung auf der Baumgartner Höhe Opfer eines erwachsenen Patienten geworden sein. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, um den Sachverhalt zu klären. „Dieses steht noch ganz am Anfang“, so Behördensprecherin Nina Bussek am Donnerstag.

Zu dem gewaltsamen Übergriff auf das Mädchen soll es bereits am 12. Juni gekommen sein. Der Mann habe sich mit der 13-Jährigen eingesperrt, die Tür musste laut Medienberichten aufgebrochen werden. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) untersucht die Causa ebenfalls, eine interne Revision ist aber noch nicht abgeschlossen.

„Fehlplatzierung von psychisch erkrankten Kindern“
Außerdem hat sich die Volksanwaltschaft eingeschaltet, um den Vorfall zu untersuchen. In der Kritik steht das Vorgehen, dass Minderjährige in Akutsituationen bei einem Engpass auf Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilungen in Abteilungen für Erwachsene untergebracht werden. Volksanwalt Günther Kräuter: „Seit Jahren warnen wir eindringlich vor Gefahren und Folgen der Fehlplatzierung von psychisch erkrankten Kindern unter kranken Erwachsenen. Statt Lösungen hören wir immer wieder Vertröstungen und neue Absichtserklärungen.“

Laut Kräuter würden in Wien pro Tag durchschnittlich zwei psychisch erkrankte Kinder oder Jugendliche in einem völlig ungeeigneten Umfeld untergebracht. Das stehe eklatant im Widerspruch zu Patientenrechten und der UN-Kinderrechtskonvention.

Kritik an privaten Security-Mitarbeitern
Erst im April 2018 war die psychiatrische Abteilung des Spitals zuletzt in die Kritik geraten. Der Vorwurf: In der Psychiatrie setze der KAV immer wieder private Securitys ein, die bei der Einweisung von Patienten völlig inakzeptabel vorgehen und Druck bei der Einnahme von Medikamenten ausüben würden. Der Krankenanstaltenverbund beteuerte hingegen, dass die Sicherheitsmitarbeiter speziell geschult und nur in Notsituationen im Einsatz seien.

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