WM-Fans ausgerastet

Krawallnacht: 4 Polizisten verletzt, 10 Festnahmen

Österreich
23.06.2018 14:44

Insgesamt zehn Festnahmen - das ist die Bilanz nach der Krawallnacht rund um das WM-Match Serbien gegen die Schweiz (1:2). Wie berichtet, war es am Freitagabend in Wien-Ottakring zu Ausschreitungen von serbischen Fans gekommen (siehe Video oben). Insgesamt vier Personen im Alter von 19 bis 20 Jahren wurden festgenommen. Auch in Graz flogen die Fetzen zwischen randalierenden Fans. Vier Polizisten wurden verletzt.

Etwa 30 Polizeiautos, jede Menge Uniformierte, die mit Schutzschildern und Schlagstöcken ausrückten, und ein über den Tobenden kreisender Hubschrauber, der noch bis weit nach Mitternacht zu hören war, hatten am Freitagabend für einen Ausnahmezustand in Wien gesorgt. Drei 19-Jährige und ein 20-Jähriger, die die Beamten mit Glasflaschen und pyrotechnischen Gegenständen beworfen hatten, wurden identifiziert und festgenommen, zog die Exekutive am Samstag Bilanz. Verletzt wurde hier glücklicherweise niemand.

Streifenwagen demoliert
„Zudem gab es eine Anzeige gegen unbekannte Täter, die ein Polizeiauto schwer beschädigt hatten“, berichtete Pressesprecherin Irina Steirer. Bei dem Fahrzeug wurde ein Außenspiegel abgerissen, die Karosserie bekam zahlreiche Kratzer und Dellen ab.

Vier Polizisten in Graz verletzt
Auch in Graz hatte die Übertragung des Fußball-WM-Spiels am Freitag ein unrühmliches Nachspiel: Konkurrierende Fangruppen gerieten am Karmeliterplatz aneinander. Eine Gruppe von 40 Personen zog dann weiter und umzingelte einen Radfahrer. Einschreitende Beamte wurden attackiert.

Mithilfe weiterer Einsatzkräfte wurden dann sechs Verdächtige festgenommen: ein 18-jähriger Kroate, zwei in Graz lebende Kosovaren im Alter von 23 und 34 Jahren sowie drei Grazer im Alter von 21, 24 und 26 Jahren. Sie wurden festgenommen und angezeigt. Das Kriminalreferat hat die Ermittlungen übernommen. Vier Polizisten wurden bei dem Einsatz verletzt.

Provokationen am Spielfeld als Auslöser
Als die Schweiz kurz vor Spielende das 2:1 gegen Serbien erzielte, eskalierte die Situation vollkommen, denn das Tor hatte der albanischstämmige Xherdan Shaqiri erzielt und danach seine Hände beim Torjubel zum albanischen Doppeladler geformt, sich das Trikot vom Leib gerissen, um mit nacktem Oberkörper und bösem Gesichtsausdruck in Richtung serbischer Fansektor zu starren. Das war ein politisches Statement, darüber waren sich alle Kommentatoren einig. Der Ausgleichstreffer zum 1:1 war bereits zuvor von dem ebenfalls albanischstämmigen Granit Xhaka mit einer ähnlichen Geste gefeiert worden.

Video: Hier alle Tore des Spiels samt den provozierenden Gesten

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