"Saw VI"

So blutig und politisch ist Jigsaws sechster Streich

Kino
02.12.2009 12:30
Jigsaw ist längst tot, aber das Morden geht weiter: Mittlerweile ist die Kult-Horrorreihe "Saw" bereits beim sechsten Teil angelangt. Jetzt wird in unseren Kinos wieder gemetzelt, was das Zeug hält. Schließlich ist Jigsaws Nachfolger, Detective Hoffman, immer noch nicht enttarnt und in mörderischer Laune. krone.at hat den Film gesehen und verrät, ob "Saw VI" mit seinen Vorgängern mithalten kann - und warum der Slasher eine Ode an die Gesundheitspolitik von US-Präsident Obama ist.

Ermittler Mark Hoffman (Costas Mandylor) startet wieder ein grausames Spiel, in dem sich seine Opfer zwischen Leben und Tod entscheiden müssen. Doch gelten Jigsaws (Tobin Bell) Spielregeln überhaupt noch? Handelt der verrückte Cop nicht längst nach eigenen Prinzipien? Nach alt bekanntem Muster lässt Regisseur Kevin Greutert zu Beginn des Films einen Mann und eine Frau - beide sind skrupellose Kredithaie - gegeneinander antreten. Messer, Schlachtbeil und eine Waage lassen schon vermuten, dass dies kein gemütliches Picknick wird.

Danach beginnt die Tort(o)ur von William (Peter Outerbridge), seines Zeichens Direktor einer Krankenversicherung. Er entscheidet darüber, wem geholfen wird und wem nicht. Bei denjenigen, die alt und kaum Chancen auf Genesung haben, verweigert William die Versicherungsleistung. Leben oder sterben lassen, das ist sein Job. Doch Jigsaw wäre nicht Jigsaw, würde er ihm das durchgehen lassen. Schließlich hat er noch ein persönliches Hühnchen mit ihm zu rupfen.

Leben oder sterben lassen
Auf seinem Leidensweg lässt Hoffman im Auftrag des glatzköpfigen Killers William mehrere Hürden überstehen, immer nach dem Motto: Leben oder sterben lassen. Jetzt besiegelt der Krankenversicherungs-Chef den Tod der Menschen nicht mit einem simplen "Nein" auf einen Antrag, sondern macht sich - im wahrsten Sinne des Wortes - die Finger schmutzig. Das offensichtlich politische Statement in "Saw VI" ist zwar entbehrlich, stört aber eigentlich nicht. Schließlich bleibt der Film seiner Linie treu: Spannung, grausige Szenen, wilde Todesschreie und nutzloses Flehen. US-Präsident Barack Obama wird es wohl nicht stören, wenn ein Horrorschocker für seine geplante Gesundheitsreform - Krankenversicherung für alle - wirbt.

Für verrückten Cop wird es eng
Während Hoffman sein tödliches Spiel treibt, macht sich Jigsaws Witwe Jill auf die Suche nach der Wahrheit. In Rückblenden feiert auch Amanda ein Comeback. Endlich erfährt man, dass sie ein Geheimnis mit ins Grab genommen hat und mitschuldig an einem von Jigsaws alias John Kramers Schicksalsschlägen war. Um Hoffman zieht sich so langsam die Schlinge des FBI zusammen. Zwei Agenten scheinen nicht daran zu glauben, dass ihr Kollege Peter Strahm, dem Hoffman die Morde in die Schuhe schieben will, der Jigsaw-Nachfolger ist.

Je näher William dem Ende des Spiels kommt, desto dunkler sind die Geheimnisse, die gelüftet werden. Was auch immer die Akteure des tödlichen Spiels herausfinden, es gibt nur einen, bei dem alle Fäden zusammenlaufen: Jigsaw.

Fazit: Für Genre- und "Saw"-Fans ist der sechste Teil der Horrorreihe ein Muss. Es fehlt zwar die Originalität, die man seit dem zweiten Film vergeblich sucht, doch die grausamen Todesspielchen haben nichts von ihrer Faszination verloren. In den nächsten Jahren erwarten uns Gerüchten zufolge noch drei weitere Streifen, nach "Saw IX" soll dann aber endgültig Schluss sein.

von Ingemar Pardatscher

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