Mittels ALMA-Teleskop

Drei Baby-Planeten um jungen Stern entdeckt

Wissenschaft
15.06.2018 06:29

Mithilfe des ALMA-Observatoriums der Europäischen Südsternwarte ESO, einem Verbund von insgesamt 66 Parabolantennen in der Atacama-Wüste im Norden von Chile, haben Astronomen um einen neugeborenen Stern drei junge Baby-Planeten entdeckt. Dank einer neuartigen Technik identifizierten zwei Astronomen-Teams drei Störungen in der gasgefüllten Scheibe um den jungen Stern mit dem Katalognamen HD 163296. Für die Forscher ein deutlicher Beleg dafür, dass sich dort neu gebildete Exoplaneten auf ihren Umlaufbahnen bewegen.

„Die Messung des Gasflusses innerhalb einer protoplanetaren Scheibe (so nennt man die gas- und staubgefüllten Planetenfabriken, die junge Sterne umgeben; Anm.) gibt uns viel mehr Sicherheit, dass Planeten um einen jungen Stern herum vorhanden sind“, wird Christophe Pinte von der Monash University in Australien und Erstautor einer der beiden Arbeiten auf der ESO-Website zitiert. „Diese Technik bietet eine vielversprechende neue Richtung, um zu verstehen, wie Planetensysteme entstehen.“

Junger Stern 330 Lichtjahre von Erde entfernt
Für ihre jeweiligen Entdeckungen analysierten die Teams ALMA-Beobachtungen von HD 163296, einem jungen Stern etwa 330 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schütze. HD 163296 hat demnach etwa die doppelte Masse unserer Sonne, ist aber nur vier Millionen Jahre alt - das ist nur rund ein Tausendstel des Alters unseres Zentralgestirns. Dabei identifizierten die Wissenschaftler insgesamt drei Planeten, die in einer Entfernung von etwa zwölf, 21 bzw. 39 Milliarden Kilometer Entfernung um ihren Stern kreisen.

Höchstgelegenes Observatorium der Welt
ALMA (die Abkürzung steht für Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array) - das aus einem Feld miteinander verbundener Antennen besteht, die wie ein einziges riesiges Teleskop agieren und sich auf auf dem Chajnantor-Plateau in 5000 Metern Höhe befindet - ist nicht nur das zurzeit größte sondern auch das höchstgelegene Observatorium der Welt.

Österreich seit Juli 2008 ESO-Mitglied
Die Europäische Südsternwarte (European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung. Die Organisation, die 1962 gegründet wurde, um auch europäischen Astronomen Beobachtungsmöglichkeiten am Südsternhimmel zu verschaffen, hat 15 Mitgliedsländer, zu denen seit dem Juli 2008 auch Österreich gehört. Hinzu kommen das Gastland Chile und Australien als strategischer Partner.

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