Der Mond half mit:

Keplers erstes Wohnhaus in Linz ist wiederentdeckt

Oberösterreich
08.05.2018 18:04

Neues Licht wirft der Mond auf die 14 Linzer Jahre des Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler, sein Wohnhaus der Jahre 1613 bis 1620 wurde wiederentdeckt: Erich Meyer von der Linzer Astronomischen Gesellschaft kam mit viel Detektivarbeit über den Verlauf von Mondfinsternissen auf die Adresse Hofgasse 7.

In Linz hat Kepler mehrere Mondfinsternisse beobachtet. Aus den dazugehörigen Sicht- und Nichtsichtachsen kommt Mayer auf das Haus Hofgasse 7, damals Polheimerhaus, heute unter Hohenfelder Freihaus firmierend.

Ing. Erich Meyer, hier im weißen Hemd, hat die Adresse Hofgasse 7 (im Hintergrund) als erstes Wohnhaus von Johannes Kepler in Linz wiederentdeckt. (Bild: Werner Pöchinger)
Ing. Erich Meyer, hier im weißen Hemd, hat die Adresse Hofgasse 7 (im Hintergrund) als erstes Wohnhaus von Johannes Kepler in Linz wiederentdeckt.

Vielleicht im dritten Stock
 Die Adresse gilt als sicher, das dritte Stockwerk darin als Ort der Wohnung der Großfamilie Kepler  ist eine auf einem Brief Keplers (er beobachtete den Mond nach Süden durch ein „niedriges Fenster“) beruhende Vermutung.

Die hintere Fassade des Kepler-Hauses in der Hofgasse 7, davor Entdecker Erich Meyer. Im dritten Stock (oben angeschnitten) könnte die Wohnung Keplers gewesen sein. (Bild: Werner Pöchinger)
Die hintere Fassade des Kepler-Hauses in der Hofgasse 7, davor Entdecker Erich Meyer. Im dritten Stock (oben angeschnitten) könnte die Wohnung Keplers gewesen sein.

Neue Gedenktafel am Haus
 Die neue Gedenktafel auf der Freihaus-Fassade vermerkt jedenfalls die 7 Kepler-Jahre dort, in denen er nicht nur die Kepler’sche Fassregel über die Berechnung des Volumens von Weinfässern entdeckte, sondern auch sein Drittes Keplersches Gesetz der  Planetenbewegung.

Die neue, um Johannes Kepler ergänzte Gedenktafel am Hohenfelder Freihaus, das zu Keplers Zeit ein Polheimer Freihaus war. (Bild: Werner Pöchinger)
Die neue, um Johannes Kepler ergänzte Gedenktafel am Hohenfelder Freihaus, das zu Keplers Zeit ein Polheimer Freihaus war.

Ein 400jähriges Jubiläum
 Das war am 15. Mai 1618, also vor 400 Jahren, weshalb LH Thomas Stelzer und Kepler-Uni-Rektor Meinhard Lukas gestern, Dienstag, zum Wissenschaftsempfang luden. Hauptredner dabei war Kepler-Biograph Thomas Posch, für den der genaue Ort des Kepler-Hauses jener Jahre offenbar auch ein Rätsel war: Er fotografierte es begeistert.

1620  musste Kepler umziehen
 
Im Jahr 1620 wurde der Protestant Polheimer enteignet, Kepler musste in die (schon lange bekannte) Rathausgasse 5 umziehen.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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