Neues Licht wirft der Mond auf die 14 Linzer Jahre des Astronomen und Mathematikers Johannes Kepler, sein Wohnhaus der Jahre 1613 bis 1620 wurde wiederentdeckt: Erich Meyer von der Linzer Astronomischen Gesellschaft kam mit viel Detektivarbeit über den Verlauf von Mondfinsternissen auf die Adresse Hofgasse 7.
In Linz hat Kepler mehrere Mondfinsternisse beobachtet. Aus den dazugehörigen Sicht- und Nichtsichtachsen kommt Mayer auf das Haus Hofgasse 7, damals Polheimerhaus, heute unter Hohenfelder Freihaus firmierend.
Vielleicht im dritten Stock
Die Adresse gilt als sicher, das dritte Stockwerk darin als Ort der Wohnung der Großfamilie Kepler ist eine auf einem Brief Keplers (er beobachtete den Mond nach Süden durch ein „niedriges Fenster“) beruhende Vermutung.
Neue Gedenktafel am Haus
Die neue Gedenktafel auf der Freihaus-Fassade vermerkt jedenfalls die 7 Kepler-Jahre dort, in denen er nicht nur die Kepler’sche Fassregel über die Berechnung des Volumens von Weinfässern entdeckte, sondern auch sein Drittes Keplersches Gesetz der Planetenbewegung.
Ein 400jähriges Jubiläum
Das war am 15. Mai 1618, also vor 400 Jahren, weshalb LH Thomas Stelzer und Kepler-Uni-Rektor Meinhard Lukas gestern, Dienstag, zum Wissenschaftsempfang luden. Hauptredner dabei war Kepler-Biograph Thomas Posch, für den der genaue Ort des Kepler-Hauses jener Jahre offenbar auch ein Rätsel war: Er fotografierte es begeistert.
1620 musste Kepler umziehen
Im Jahr 1620 wurde der Protestant Polheimer enteignet, Kepler musste in die (schon lange bekannte) Rathausgasse 5 umziehen.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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