„Mit viel Wehmut“

SPÖ-Pensionisten: „Urviech“ Blecha übergab Vorsitz

Österreich
16.04.2018 19:24

Der SPÖ-Pensionistenverband (PVÖ) hat am Montag seinen langjährigen Präsidenten Karl Blecha (85) feierlich verabschiedet. „Ich scheide mit sehr viel Wehmut aus dieser Funktion“, sagte er in seiner Abschiedsrede. SPÖ-Chef Christian Kern zollte dem „politischen Urviech“ beim PVÖ-Verbandstag in Wien Respekt: „Danke, lieber Charly.“ Zu Blechas Nachfolger wurde der ehemalige Kanzleramtsstaatssekretär und SPÖ-Klubobmann Peter Kostelka (71) gewählt.

Blecha, der am Montag auch seinen 85. Geburtstag feierte, war erstmals am 17. März 1999 als PVÖ-Präsident gewählt worden. Nach mehr als 19 Jahren kandidierte er nun nicht mehr für eine weitere vierjährige Amtsperiode. Er gehe deshalb mit „viel Wehmut“, weil die fast zwei Jahrzehnte „neben den Jahren mit Bruno Kreisky die schönste politische Zeit war, die ich in meinem Leben gefunden habe“, so der Ex-Innenminister vor den mehr als 350 Delegierten.

Besonders stolz zeigte sich Blecha darüber, dass der Pensionistenverband als Interessensvertretung mittlerweile eine Position erreicht habe, die es ermögliche, auf politischer Ebene „auf Augenhöhe“ verhandeln zu können. So verwies er etwa darauf, dass auf Druck der Seniorenvertreter die jährliche Pensionsanpassung gesetzlich festgeschrieben wurde. Als jüngsten Erfolg strich er die Abschaffung des Pflegeregresses hervor - ein Punkt, der nur durch den Druck von SPÖ-Chef Kern durchgesetzt werden konnte, wie Blecha meinte.

Kern lobt „politisches Urviech“
Kern erklärte, es sei ihm „Ehre und Auszeichnung“, an diesem Tag vor den PVÖ-Delegierten sprechen zu dürfen. „Du bist für uns Jüngere in der Tat ein großes Vorbild“, sagte er in Richtung Blecha. Ex-Bundespräsident Heinz Fischer habe Blecha einst „Homo Politicus“ genannt - Blecha sei also „ein politisches Urviech, wenn ich das übersetzen darf“, so der SPÖ-Chef. „Wir stehen auf deinen Schultern, auf den Schultern eines wahrhaften Riesen, du bist und bleibst ein großes Vorbild für uns“, sagte Kern.

Hocherfreut zeigte sich Kern über den Blecha-Nachfolger Peter Kostelka - es sei „heute ein wirklich erfreulicher Tag“. Kostelka gilt als politischer Ziehvater des heutigen SPÖ-Chefs. Kern diente dem ehemaligen Klubobmann in jungen Jahren als dessen Pressesprecher. „Der Umstand, dass ich heute hier stehen darf, hat auch sehr viel mit dir zu tun“, sagte er in Richtung Kostelka.

Kostelka: „Sehr, sehr große Ehre“
Dieser erhielt bei der Wahl am Nachmittag 98,5 Prozent der Delegiertenstimmen. „Es ist eine sehr, sehr große Ehre“, sagte Kostelka. Laut ihm sei der Pensionistenverband „die wichtigste Organisation in Europa zur Vertretung unserer Generation. Deren Präsident zu werden ist allemal die wichtigste Aufgabe, die es in dieser Republik gibt“, so der 71-jährige. „Wir sollten vor allem Anwalt sein“ und jenen eine Stimme verleihen, „die sich nicht Gehör verschaffen können“, sagte der ehemalige Volksanwalt.

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