Aufregung an der JKU und in der Politik hat der Betriebsrat des wissenschaftlichen Personals mit Rektorats-kritischen Umfrageergebnissen ausgelöst; wir haben berichtet. Die Belegschaftsvertretung selbst, in der untypisch Führungskräfte die Mehrheit haben, erfuhr durch die Umfrage auch einige offene Wünsche an sie selbst.
Der JKU-Betriebsrat ist wohl österreichweit die einzige universitäre Belegschaftsvertretung, in der Führungskräfte die Mehrheit haben. Denn die bei der letzten Wahl 2016 erstmals kandidierende Liste Dialog eroberte auf Anhieb 11 der 15 Mandate, die vorher alle die Liste Mittelbau+ hatte. Von den elf sind acht Führungskräfte - sieben Professoren sowie ein Assistenzprofessor und Abteilungsleiter. Vorsitzender ist Bernhard Jakoby, Professor für Mikroelektronik. Trotz des Listenamens Dialog sagt er zu den Umfrageergebnissen genau nichts: Der wissenschaftliche Betriebsrat beziehe zu internen Vorgängen an der JKU nicht öffentlich Stellung, so das Wording.
Zu wenig unabhängig
Dabei urteilt die Belegschaft ohnehin positiv über den Betriebsrat, ergab dessen eigene Umfrage. Schulnote 2 geben ihm die Mitarbeiter. „Er arbeitet gut, soll sich aber noch nachhaltiger für Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse und Karriereperspektiven einsetzen“, lautet das Gesamturteil im entsprechenden Kapitel der Umfrage-Auswertung. Allerdings agiere der Betriebsrat „zu wenig unabhängig vom Rektorat und steuert dessen Top-Down-Politik nicht entschieden genug entgegen“, heißt es auch.
Werner Pöchinger, Kronen Zeitung
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