Sturz beim Auftakt

Niki Hosp operiert: “Die Saison ist zu Ende”

Sport
24.10.2009 17:46
Mit einem Schock für den ÖSV hat der alpine Weltcup-Winter 2009/2010 begonnen. Die Tirolerin Nicole Hosp hat sich am Samstag im Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner in Sölden einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen. Die daraufhin vorgenommene Operation ist gut verlaufen, wie der Arzt Christian Fink mitteilte. "Der Diagnose vor der Operation ist nichts hinzuzufügen. Aber die Saison ist zu Ende."

Niki Hosp wird nun drei Tage in der Privatklinik Hochrum bleiben, bereits am Sonntag beginnt die Rehabilitation. Die Tirolerin war im ersten Durchgang nach guter erster Zwischenzeit auf den Innenski ausgerutscht, hatte sich anschließend gedreht und sich im Schnee liegend sofort auf ihr rechtes und bisher gesundes Knie gegriffen. 

Die Gesamtweltcupsiegerin von 2007 wurde nach ärztlicher Erstversorgung mit dem ÖAMTC-Rettungshubschrauber nach Innsbruck geflogen und zu Untersuchungen nach Hochrum gebracht. Dort stellten die Ärzte in einer MRI-Untersuchung den Bänderriss fest, laut Informationen des ÖSV hat die Läuferin darüber hinaus keinen Meniskus- oder Knorpelschaden im Knie erlitten.

"Es hat nicht so wild ausgesehen"
Dabei hatte der Sturz überhaupt nicht so schlimm gewirkt. "Es hat nicht so wild ausgesehen, wir sind noch guter Dinge, aber Genaues können wir erst nach den Untersuchungen sagen", hatte Konditionstrainer Roland Brunner optimistisch gemeint. Er verfolgte das Rennen im Zielraum mit, von wo aus der Blick auf die Piste natürlich ein entfernter war. Hoser indes saß vor dem Fernseher und erkannte das Ausmaß sofort: "Ich habe sofort gewusst, da ist was passiert. Die Niki hat dann auch zu mir gesagt, dass ihr klar war, dass was Schlimmes passiert sei, da sie so starke Schmerzen hatte."

Der Mediziner spricht zwar vom wahrscheinlichen Saisonende, blickte aber bereits in die Zukunft: "Wir werden alles tun, dass sie ein aktives Skifahrerleben weiterführen kann. Sie soll sich ein Beispiel nehmen an Hans Grugger, der an beiden Knien operiert wurde und voll fit wurde und wieder voll dabei ist." Das linke Knie von Hosp habe übrigens keinen Schaden genommen, es sei komplett stabil.

"Hosp war gut in Schuss"
ÖSV-Cheftrainer Herbert Mandl hatte wie alle natürlich noch gehofft, dass Hosp ohne Bänderverletzung davonkommt, denn sie hatte ihm gegenüber erwähnt, dass sie "keinen Schnalzer" gehört habe. Nach der Diagnose stand auch Mandl der Schock ins Gesicht geschrieben: "Das ist natürlich sehr schade, sie hat sich heuer gewissenhaft vorbereitet und war gut in Schuss. Das ist großes Pech und ein großer Verlust für die ganze Mannschaft."

Die 25-Jährige Hosp hatte noch vor dem Abtransport zu Journalisten den Sturzverlauf beschrieben: "Ich bin auf den Rücken gefallen und hab' mir dabei das Knie verdreht. Ich habe einen stechenden Schmerz gespürt. Ich kann nichts Genaues sagen, mir hat es das Knie hineingedrückt, ich habe das Bein nicht ausstrecken können."

Bereits im Jänner schwer gestürzt
Am 4. Jänner diesen Jahres hatte sich Hosp beim Einfahren für den Weltcup-Slalom in Zagreb bei einem Sturz einen Riss des inneren Seitenbandes, einen Einriss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie und eine Impressionsfraktur des Schienbeinkopfes zugezogen. Ihr Comeback gab die hart und zielstrebig arbeitende Riesentorlauf-Weltmeisterin von 2007 zur Überraschung vieler bereits wieder am 12. Februar bei den Weltmeisterschaften in Val d'Isere mit einem 23. Platz im Riesentorlauf.

Das folgende Sommer- und Herbsttraining war für sie hundertprozentig nach Wunsch verlaufen. "Gas geben, schauen, dass man auf die Erfolgswelle raufhüpft und da bis Ende März oben bleibt. Das ist das Wichtigste", lautete der Plan der Völkl-Pilotin für den Olympia-Winter. Mit ihr hofften am Samstag bei strahlendem Sonnenschein 11.000 Skifans auf dem Gletscher, dass sich die Verletzung als verhältnismäßig gering herausstellt - vergeblich.

Poutiainen siegt, Zettel wird Zweite
Den ersten Riesentorlauf der Damen hat die Finnin Tanja Poutiainen gewonnen, Kathrin Zettel wurde Zweite (siehe Infobox).

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(Bild: KMM)
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