"Reinstes Martyrium"

Burgenländer wurde jahrelang von Gattin verprügelt

Österreich
23.10.2009 09:42
Zumeist denkt man beim Stichwort "häusliche Gewalt" an Männer, die ihre Frauen misshandeln - im Landesgericht Eisenstadt ist nun ein Fall verhandelt worden, der genau andersrum abgelaufen ist. "Unsere 23 Ehejahre waren das reinste Martyrium", erklärte ein 51-Jähriger aus dem Bezirk Jennersdorf, der nach Jahren des Schweigens erst im heurigen April den Mut zur Anzeige fand. Nun wurde der Frau der Prozess gemacht.

"Meine Ex-Frau kann in guten Phasen der beste Mensch sein. Nur hin und wieder dreht sie von einem Augenblick auf den anderen durch", sagte der Mann im Landesgericht aus. Und: Besonders schlimm sei es bei Neumond. Trotzdem habe sich das Paar seit der Scheidung vor vier Jahren weiterhin ab und zu gesehen.

Im April dieses Jahres eskalierte die Situation jedoch erneut. Bei einer gemeinsamen Fahrt mit dem Auto drohte die 48-Jährige in die Raab zu fahren, sperrte den Ex-Mann anschließend in ihrer Wohnung ein und verprügelte ihn. Zudem stach die Angeklagte immer wieder mit einem spitzen Phasenprüfer - einem Werkzeug zum Messen der Stromspannung - auf ihr Opfer ein.

Frau muss sich Therapie unterziehen
Das beweisen viele große Blutergüsse am Oberkörper des Mannes. Nur die dicke Jacke, die er getragen hatte, verhinderte Schlimmeres. "Kein Mensch glaubt, welche Kraft diese zierliche Frau entwickeln kann", ist der 51-Jährige geschockt.

Er hofft, dass seiner "Ex" durch die bereits begonnene Therapie geholfen wird. Das Urteil des Richters: sechs Monate bedingt samt Anweisung, die Behandlung fortzusetzen.

von Tina Blaukovics, Kronen Zeitung

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