Brutal vergewaltigt

Prozess gegen Sex-Attentäter: DNA-Spuren eindeutig

Wien
20.10.2009 16:59
All die intimen, peinlichen Details zu erzählen ist der Wienerin - die ihr schreckliches Erlebnis distanziert "den Vorfall" nennt - unmöglich. Dass sie mitten in der Stadt vergewaltigt wurde, kommt ihr nur stockend über die Lippen. Wie sie sollen weitere fünf Frauen Opfer desselben Mannes geworden sein.

Tatort war immer die Umgebung der U-Bahn-Station Spittelau, in den Gassen nahe der Döblinger Hauptstraße. Meist schlug der mutmaßliche Täter in der Zeit kurz vor Mitternacht zu. Opfer wurden Frauen, die sich auf dem Heimweg befanden. Angeklagt ist jetzt ein 31-jähriger Portugiese, der in zwei Fällen durch DNA-Tests eindeutig identifiziert worden ist. "Mit Sicherheit", so führten Gutachter aus, stammen die Spuren vom Körper der Frauen vom Beschuldigten.

"Er hat mich zu Boden geworfen"
Doch der leugnet beharrlich. "Ich weiß nicht, wie das sein kann. Wie meine Spuren dahin kommen, kann ich mir nicht erklären", sagt er. Was er seinen Opfern angetan hat, wird durch die Aussagen der Frauen deutlich. Übereinstimmend berichten sie, dass sie stets von hinten attackiert und dann mit einem Messer bedroht worden sind. Einige schafften es, um Hilfe zu schreien und sich loszureißen.

Zwei der Opfer hatten aber keine Chance. "Er hat mich zu Boden geworfen", berichtet eine Zeugin stockend: "Als ich wieder aufstand, hielt er mir das Messer an den Kopf. Und er sagte: 'Wenn du schreist, dann stech ich dich ab.' Dann führte er mich am Arm durch die Straßen auf der Suche nach einer offenen Haustüre." Die fand der Verbrecher dann auch.

Kommt Täter in eine Sonderanstalt?
Was weiter geschah, vermag die Frau nicht mehr zu erzählen. Auch die einfühlsamen Fragen von Richterin Susanne Lehr nützen wenig. Die Zeugin nickt nur tonlos, als die Vorsitzende ihre Aussage vor der Polizei zitiert und um Bestätigung der Angaben bittet.

Ob der Angeklagte im Falle einer Verurteilung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen wird, soll die Gutachterin Sigrun Rossmanith klären. Deshalb wurde vertagt.

von Peter Grotter, Kronen Zeitung
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