Die Ermittlungen gegen den Dealerring begannen 2006, als deutsche Behörden das heimische Landeskriminalamt über zwei Innsbrucker informierte, die mit hohen Bargeldbeträgen in Richtung Niederlande unterwegs waren. Die Tiroler Polizei ließ darauf den verdächtigen 31-jährigen Innsbrucker und seinen 30-jährigen Komplizen umgehend überwachen.
Und der "Riecher" der Behörden wurde bestätigt: Die beiden Innsbrucker schickten alle paar Monate Kuriere zu einer holländischen Adresse. Dort wohnte ein weiterer Innsbrucker (29), der über gute Kontakte zur niederländischen Drogenszene verfügte. Zwischen 40 und 50 Kilogramm Haschisch wurden bei jedem Besuch abgeholt und sorgfältig in einem Hohlraum unter dem Beifahrersitz des "Lieferautos" versteckt.
Tresore als Zwischenlager
Die Kuriere, meist holländische Staatsbürger, karrten die illegalen Substanzen dann zu dem 31-jährigen Verdächtigen und später auch zu seinem Komplizen nach Innsbruck. Als Zwischenlager dienten Tresore, die die Großdealer bei ihren Abnehmern aufgestellt hatten. Die Safes konnten nur von den Haupttätern geöffnet werden. Als "Dank" für den Lagerplatz erhielten die Süchtigen geringe Mengen Cannabis und ab und zu auch etwas Geld.
"Durch diese Arbeitsweise wurden seit dem Jahr 2004 mindestens 240 Kilogramm Cannabis von den Niederlanden nach Österreich befördert", heißt es von Seiten der Tiroler Polizei. Der 30-Jährige wurde schon Ende Mai 2009 mitsamt Lebensgefährtin und seiner Geliebten festgenommen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden rund 500 Gramm Cannabisharz und etwa 50 Gramm Cannabiskraut sichergestellt. Zudem betrieb er eine Hanf-Plantage.
In den Niederlanden wurde der 29-Jährige Komplize der beiden ebenfalls festgenommen. Er befindet sich nun in Auslieferungshaft. Der 31-jährige Innsbrucker, der 2006 nach Holland zog, ist noch flüchtig. Auch ein Wiener Drogenabhängiger und ein flüchtiger Strafgefangener wurden verhaftet.
von Matthias Holzmann, Kronen Zeitung
Symbolbild
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