Rostflecken, Salbenreste, Make-up-Flecken, Schimmelpilze, lebensgefährliche Pseudomonas-Keime – „kein Wiener Bürger würde sich wissend in eine solche ,gewaschene‘ Wäsche legen“, schildert ein Insider, der anonym bleiben möchte. „Die Sauberkeit der Laken, Polster und Kleidung ist unter aller Kritik.“
"Ja, es gibt Probleme"
Zumindest die sichtbaren Flecken will auch niemand leugnen. „Ja, es gibt Probleme“, erklärt Verwaltungsdirektor Rainer Miedler. Was die unsichtbaren Keime anbelangt, will das Krankenhaus jetzt verstärkt kontrollieren. Miedler: „Ab Montag werden unsere Hygieniker vermehrt Proben ziehen.“ Die Hygienebeauftragte Dr. Agnes Wechsler-Fördös versucht, dem Schimmelbefall seit zehn Tagen auf den Grund zu gehen. Bislang ohne großes Ergebnis.
Keiner nimmt Schuld auf sich
So schnell wird sich also nicht klären lassen, wie viele Lieferungen (das Otto-Wagner-Spital erhält täglich 4,5 Tonnen Wäsche) verunreinigt waren oder noch sind. Und jeder will natürlich eine weiße Weste behalten – die Klinik, der Krankenanstaltenverbund, die Wäscherei, das Transportunternehmen. Das führt so weit, dass eine Spitals-Führungsperson nicht vor Verschwörungstheorien zurückschreckt. Auch eine konkurrierende Privat-Wäscherei könnte ja seine Finger mit in diesem dreckigen Spiel haben...
von Michael Pommer, Kronen Zeitung
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