Für Bleifinger

Flotter Flitzer oder lahme Ente? “Gran Turismo” für die PSP

Spiele
09.10.2009 16:33
Bereits im Mai 2004 zum Start der ersten PSP angekündigt, bringt Sony mit fünfjähriger Verspätung zum Release seiner neuen PSP Go nun endlich die fast schon legendäre Rennsimulation "Gran Turismo" auf die tragbare PlayStation. Perfekte Fahrphysik, intelligente Gegner und ein ultrarealistisches Fahrerlebnis sollen den Spieler darin erwarten. Ob sich das Warten gelohnt hat und der Titel seinen Erwartungen gerecht werden kann - krone.at verrät es dir.

Die nackten Fakten lassen auf Großes hoffen: "Gran Turismo" kommt mit über 800 unterschiedlichen Automodellen – vom kompakten Toyota Yaris bis zum vor PS nur so strotzenden Bugatti Veyron - und 35 Strecken in 60 verschiedenen Ausführungen daher. Das ist zweifelsohne eine Menge - allerdings auch fast schon alles, was der Titel zu bieten hat.

Denn eine Karriere suchen Gamer leider vergeblich. "Gran Turismo" bietet auf der PSP lediglich ein schnelles Spiel sowie die sogenannten Fahrprüfungen, bislang als Lizenzprüfungen bekannt. Ob man nun allerdings im schnellen Spiel gegen die Uhr, die Konkurrenz oder zu einem Driftrennen antritt, oder doch lieber bei den optionalen Fahrprüfungen sein Können im Kurvenfahren oder beispielsweise Bremsen unter Beweis stellt: Letzten Endes geht es nur darum, ausreichend Credits zu verdienen, um sich ein neues Auto zu kaufen. Besondere Belohnungen, Turniere und andere Events? Fehlanzeige.

Auch der Autokauf birgt seine Tücken, stehen doch zu jeder Zeit nur maximal vier Händler zur Auswahl – und die wechseln nach dem Zufallsprinzip. Wer sich also einen dicken Batzen Geld angespart hat, kann dieses nicht auch automatisch gleich für das Auto seiner Träume ausgeben, sondern muss sich gedulden, bis die bevorzugte Automarke wieder zum Kauf bereit steht. Wann das der Fall sein wird, ist allerdings nicht ersichtlich.

Ebenfalls nicht zu erkennen ist auf den ersten Blick, welchen Boliden man bereits erworben hat. Erst durch Anklicken eines jeden Modells lässt sich in Erfahrung bringen, ob der Flitzer schon in der eigenen Garage steht oder noch zu haben ist. Das ist doppelt ärgerlich, quält der Titel PSP-Besitzer doch mit übermäßig langen Ladezeiten des UMD-Laufwerks zwischen den Menüs, was wiederum auf Kosten des Akkus geht.

Wer seinen Fuhrpark schneller erweitern möchte, kann dies glücklicherweise jedoch auch per Ad-hoc-Modus tun und Autos mit Freunden tauschen oder handeln. Auch ein kleines, allerdings wieder nur einzelnes Rennen darf gestartet werden. Ein echter Online-Modus wurde leider nicht ins Spiel implementiert.

Zu Gute halten muss man den Entwicklern von Polyphony Digital jedoch, dass sich jedes Fahrzeug durch ein wirklich einmaliges Fahrverhalten auszeichnet. Letzteres lässt sich durch Anpassung von Spurwinkel, Federkraft oder beispielsweise Stoßdämpfer sogar noch spürbar optimieren. Auch bei der Präsentation wurde ganze Arbeit geleistet, läuft "Gran Turismo" - wenn auch ohne Schadensmodell - doch bei 60 Bildern die Sekunde butterweich und nahezu ohne störende Pop-Ups über den Bildschirm.

Wer sich daran nicht satt sehen kann, darf im Vorführraum des Spiels nicht nur die eindrucksvolle Opening-Sequenz wieder und wieder bestaunen, sondern auch die selbst abgespeicherten Rennaufzeichnungen. Unterlegt wird das Ganze mit satten Motorensounds und einem absolut stimmigen Soundtrack, wobei auf Wunsch sogar eigene Musik importiert werden kann.

Fazit: Erst einmal auf der Strecke, spielt sich "Gran Turismo" hervorragend und sieht auch so aus. Die langen Ladezeiten und die doch eher wenig originelle Ansammlung von Einzelrennen, deren einziger Zweck darin besteht, weitere Autos freizuspielen, verpassen der Langzeitmotivation jedoch einen herben Dämpfer. Ohne Karriere-Modus bleibt die wirkliche Herausforderung leider auf der Strecke.

Plattform: PSP
Publisher: Sony
krone.at-Wertung: 7/10


von Sebastian Räuchle

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