Nach der Enquete

Das stinkt den krone.at-Usern am ORF

Österreich
18.09.2009 07:43
Wenig Neues und vor allem keine konkreten Hinweise auf die geplanten Änderungen im ORF-Gesetz hat am Donnerstag die Parlaments-Enquete zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich geboten. Parteienvertreter, Medienveranstalter und Experten tauschten vor allem altbekannte Standpunkte aus (siehe weiterführende Storys unten), während vor dem Parlament ein Grüppchen der Initiative "Pro ORF" für "Qualität statt Proporz" demonstrierte. Auch die krone.at-User diskutierten fleißig im Forum. Sie haben ihre ganz eigenen Vorstellungen davon, woran es beim ORF fehlt und wo es mit dem Sender in Zukunft hingehen soll. Ein Überblick.

Kaum ein gutes Haar lassen die krone.at-User am ORF. Vor allem die Zwangsgebühren und die Programmgestaltung sind ihnen ein Dorn im Auge. „Ich brauche keinen ORF mit seinen meist grottenschlechten und aus dem deutschen Fernsehen nachgemachten Sendungen. Und dafür noch was zahlen finde ich sowieso eine Frechheit. Von mir aus mit Werbung und kostenlos oder abschalten“, bringt User „Johnny1780“ die vorherrschende Meinung auf den Punkt.

Einflussnahme durch die Politik?
Auch die vermutete Einflussnahme seitens der Politik stößt vielen auf, beispielsweise User „Wace“: „Dieser politisch gesteuerte Sender gehört abgeschafft oder privatisiert und wir von diesen unfähigen Sesselklebern befreit. Wir sehen ausländische Sender, da ist die Auswahl größer und das Programm besser, und der ORF geht uns sicher nicht ab!“ Und „Franziska4488“ meint: „Am schlimmsten sind ja die Informationssendungen der Bundesländer. Reine Werbung für die Parteien. Am schlimmsten ist NÖ Heute.“

Wo fließt das Geld hin?
Für Unverständnis sorgt auch die permanente Finanzkrise des Senders. „Der ORF ist ein Unternehmen, welches am Jahresanfang weiß, wie viel an Einnahmen (Gebühren) reinkommen - natürlich ohne Werbeeinnahmen, die übers Jahr kommen. Kein anderes Unternehmen weiß das im vornherein außer der ORF!“, schreibt „king123“. „rapidseele1“ fragt sich, wo das eingenommene Geld überhaupt hinfließt. „Da frag ich mich bloß, was da so viel kostet, wenn man nicht mal die Europa League gekauft hat. Rex oder der rothaarige Sonnenbrillentyp von CSI?“ User „kirkfrank1“ fordert eine grundlegende Sanierung des ORF: „Wrabetz wurschtelt dahin und spart das Unternehmen tot. Wieso wird der nicht endlich abgelöst und durch einen Manager ersetzt, der seinen Job versteht und den Laden sanieren kann?“

DVB-T-Umstellung sorgt für Unmut
Für Unmut sorgt auch die kürzlich erfolgte Umstellung des Antennenempfangs auf die Technik DVB-T, die die Anschaffung einer sogenannten Set-Top-Box erforderlich macht, die aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Dazu User „pumugggl“: „… dann kam die DVB-T-Umstellung, bei der ich mir das Empfangsgerät selber kaufen durfte, um weiter mein gebührenpflichtiges Programm konsumieren zu können. Und außerdem hatte ich mit meiner schönen alten Haus-Dachantenne ein wetterstabileres Bild als mit der neuen DVB-T-Technik.“

Auch mäßigende Stimmen
Nur selten mischen sich mäßigende Stimmen in die kritischen Töne. Vor einer Privatisierung des ORF warnt beispielsweise „heronvonalexandria“, weil diese das Niveau des Programms senken könnte: “Ist das wirklich eine Errungenschaft wie bei den Privaten, dass man stundenlang Telefonspiele sendet?“ Und „pirat500“ rät ORF-müden Zuschauern einfach zum Umschalten. „Wer sagt, dass Sie ORF sehen müssen. Es sind so viele Angebote von anderen Sendern, ganz einfach umsteigen. Ob bei Ihnen Bildungssendungen noch nützen? Es gibt sie: ECO, Universum, Kultursendungen, ...“

Quo vadis, ORF?
Fragt sich nur, welchen Weg der ORF in Zukunft beschreiten soll. Viele User wünschen sich die Privatisierung oder die Fortführung als reiner Pay-TV-Sender. Userin „daniluki“ wäre hingegen unter bestimmten Voraussetzungen sogar bereit, weiter Gebühren zu zahlen. Sie äußert ihre Vorstellungen über einen möglichen ORF „neu“ am detailliertesten: „1. Seniorenfernsehen abschaffen, 2. Fußballrechte zurückkaufen, 3. Moderatoren austauschen, 4. Rundfunkgebühren verbilligen, 5. Abwechslungsreiches Programm erstellen, 6. Einen extra Platz für Heimatfilme 7. Die Gehälter reduzieren - und schon wäre der ORF wieder sehenswert.“

Die verwendeten Zitate wurden teilweise korrigiert und gekürzt.

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