Neujahrskonzert 2018

Riccardo Muti: „Ich kann nicht Walzer tanzen“

Österreich
29.12.2017 14:29

"Ich kann nicht Walzer tanzen", gestand am Freitag Neujahrskonzert-Dirigent Riccardo Muti in der Pressekonferenz für das musikalische Großevent: "Ich habe mich mit meiner Frau vor der Hochzeit bemüht, wir haben aber aufgehört, weil ich ihre Füße ruinierte." Und so steht der 76-Jährige zu den Strauß-Weisen - am Pult der Wiener Philharmoniker und zum fünften Mal beim Neujahrskonzert im Musikverein.

Seine persönliche Herangehensweise sei dabei klar: "Schubert und Strauß haben viel miteinander zu tun - sie repräsentieren die beiden Seiten der Wiener Seele." Weshalb Strauß-Musik als einzige auf der Welt perfekt zum Auftakt eines neuen Jahres passe, könne er selbst nicht sagen: "Aber lasst uns einen Tag im Jahr träumen."

"Sag niemals nie"
Er selbst dirigiere nun seit 48 Jahren durchgängig die Wiener Philharmoniker: "Und ich hoffe, ich schaffe es bis zum halben Jahrhundert." Seine in italienischen Medien geäußerte Absicht, das Neujahrskonzert nicht mehr zu dirigieren, relativierte Muti dabei: "Sag niemals nie." Er bleibe beim neapolitanischen "Schauen wir mal", habe er sich doch schon oft selbst widersprochen: "Wer kann schon die Zukunft vorhersagen?!" Er sei nun schließlich Großvater, was ihm mehr bedeute, als Vater zu sein: "Bevor ich zur Hölle fahre, möchte ich noch ein wenig Zeit mit meinen Enkeln verbringen." Andererseits seien die Wiener Philharmoniker seine musikalische Familie. Deshalb gelte: "Glauben Sie nie, was Dirigenten sagen."

In einer neuen Rolle als musikalischer Familienvorstand präsentierte sich Daniel Froschauer als heuer frischbestellter Orchestervorstand der Philharmoniker: "Das ist ein neuer Platz für mich." Umso schöner sei es da für ihn, gleich mit Riccardo Muti zu arbeiten. "Wir haben eine tiefe Bewunderung für ihn", streute der Violinist dem Maestro im Namen des Orchesters Rosen: "Ich kann das schwer in Worte fassen."

Neujahrskonzert 2018 auch im Zeichen der Strauß-Familie
Auch das Neujahrskonzert 2018 wird wieder ganz von den Mitgliedern der Strauß-Familie dominiert - vom flotten Auftakt mit dem Einzugsmarsch aus dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauß Sohn über den "Marienwalzer" von Johann Strauß Vater bis zur Polka "Eingesendet" von Josef Strauß. Sieben Stücke werden dabei erstmals im Rahmen des Neujahrskonzerts erklingen. "Es ist wichtig, alle Aspekte eines Künstlers zu kennen und nicht die gleichen Stücke immer zu wiederholen", freute sich Muti über die Auswahl.

Der ORF lässt sich traditionell zum 1. Jänner nicht lumpen und überträgt das Neujahrskonzert wieder parallel ab 11.15 Uhr auf ORF 2 und Ö1. Als kleines Jubiläum steht 2018 die 60. TV-Übertragung an. Mit 14 Kameras ist das ORF-Team dabei im Einsatz, werden die Bilder aus Wien doch wieder in 95 Länder übertragen. "Wir verwandeln die ganze Welt in einen großen Konzertsaal", freute sich Froschauer.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele