Plutos Zwilling

Astronomen entdeckten “Sedna”

Wissenschaft
16.03.2004 18:30
US-Astronomen haben mit dem Planetoiden Sedna den bislang fernsten Himmelskörper unseres Sonnensystems entdeckt. Das nach der Inuit-Meeresgöttin Sedna benannte Objekt ist nach Angaben des US-Raumfahrtbehörde NASA in Pasadena (Kalifornien) vom Montag drei Mal weiter von der Erde entfernt als der neunte Planet des Systems, Pluto. Es ist seit der Entdeckung von Pluto vor 74 Jahren der größte Fund der Astronomen.
Mit einem geschätzten Durchmesser von wenigerals 1.700 Kilometern ist Sedna kleiner als Pluto. Der Planetoidbefindet sich den Angaben zufolge derzeit etwa 13 Milliarden Kilometervon der Erde entfernt. Es bestehe halb aus rötlichem Gestein,halb aus Eis, sagte Mike Brown vom kalifornischen Institut fürTechnologie, einer der Wissenschaftler, die den Planetoiden imNovember entdeckt hatten.
 
Sedna schon seit November 2003 bekannt
In den vergangenen Jahren waren Astronomen bereitsauf zwei ähnliche Objekte am Rande unseres Sonnensystemsgestoßen, den 1.700 Kilometer großen "2004 DW" undden 1.250 Kilometer großen Quaoar. Das neue Objekt hat diewissenschaftliche Bezeichnung "2003 VB16" und wurde im November2003 mit Hilfe des Mount-Palomar-Observatoriums in Kalifornienentdeckt und dann unter anderem mit dem Weltraumteleskop Spitzeruntersucht.
 
Sedna ist demnach derzeit etwa 90 Mal weiter vonder Sonne entfernt als die Erde und kann sich auf seiner Bahnnoch zehn Mal weiter von unserem Zentralgestirn entfernen.
 
Kein Planet - oder doch?
Sedna ist nach den Worten von Brown kein Planet.Aber es gibt keine wissenschaftlich verbindliche Definition einesPlaneten. Der Berliner Planetenforscher Ekkehard Kührt vomDeutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sagte: "Das isteine Definitionsfrage, keine wissenschaftliche." Es gebe auchviele Astronomen, die nicht einmal Pluto als Planeten ansehen.Die Grenze zwischen Planeten und den Objekten des so genanntenKuiper-Gürtels sei fließend.
 
Der Kuiper-Gürtel in 4,5 bis 7,5 MilliardenKilometern Entfernung von der Sonne besteht aus schätzungsweisemindestens 70.000 Objekten mit einem Durchmesser von mehr als100 Kilometern und gilt auch als Ursprung zahlreicher Kometen.
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