"Es hat sich ausgezahlt, zu operieren, weil die Bandstümpfe über einen Zentimeter auseinander waren und es mit einer konservativen Behandlung zu keiner Heilung gekommen wäre", erläuterte Glötzer. Es sei eine eindeutig frische Verletzung, die nichts mit den Stürzen des Sportlers beim Skifliegen in Vikersund zu tun habe, das habe das MRI ergeben.
In acht Wochen wieder "voll einsatzfähig"
Schlierenzauer wird bereits am Freitag mit der Therapie beginnen, sechs Wochen muss er eine Schiene tragen, in zehn Tagen werden die Fäden gezogen. Nach sechs Wochen folgen zwei Wochen Aufbautraining, "dann ist er wieder voll einsatzfähig", sagte Glötzer, der hinzufügte: "Da hat er Glück im Unglück gehabt, weil die Verletzung am Ende der Saison passiert ist." Schlierenzauer und Glötzer werden am Samstag in Hochrum um 11.00 Uhr in einer Pressekonferenz vor die Medien treten.
Verletzung passierte bei Materialtests
Passiert ist die Verletzung während Schlierenzauer mit seiner Stamser Trainingsgruppe unter Coach Harald Haim Materialtests absolvierte. Der Überflieger der Saison wollte nach dem Weltcup-Finale noch Ski seines Ausrüsters Fischer für die kommende Olympia-Saison testen und nützte dazu die Schanze im WM-Ort von 1999. Beim vierten und weitesten Sprung am Mittwoch passierte es: "Gregor hat bei rund 92 Meter einen super Telemark gesetzt, aber es hat ihn im Neuschnee etwas gestoppt und ihm einen Ski zur Seite gezogen", erklärte Haim. Nach dem folgenden schweren Sturz war rasch klar, dass das Knie verletzt war.
"Schlieris" erster Schultag verschiebt sich
Bisher war ein vor einigen Jahren erlittener Armbruch die einzige gravierendere Blessur des Skiflug-Weltmeisters von 2008 gewesen. Der Gewinner von 13 Saisonbewerben wurde von seinem Berater Markus Prock zur Untersuchung nach Innsbruck gebracht, wo ein Innenbandriss diagnostiziert wurde. Der Handelsschüler wird einige Tage in der Klinik bleiben, sein für Montag geplanter erster Schultag nach der Weltcup-Saison in Stams muss aufgeschoben werden.
Nach den Endrängen vier und zwei eroberte Schlierenzauer in seiner erst dritten Saison den Gesamt-Weltcup - in einer Manier wie kein Athlet vor ihm. Das Muster an Beständigkeit (24 Siege und 41 Podestplätze in 71 Bewerben) hielt bis zum Ende des Winters durch - ein achter und ein zehnter Platz waren die einzigen Resultate außerhalb der Top Vier in 27 Bewerben.
Schon als Neuling im Weltcup hatte Schlierenzauer den Arrivierten kräftig eingeheizt. Als Junioren-Doppel-Weltmeister und Doppel-Staatsmeister feierte er in seinem dritten Weltcupbewerb bereits den ersten Erfolg (Lillehammer im Dezember 2006) - seine Auftritte forderten Topstars wie Olympiasieger Thomas Morgenstern zu noch größerem Einsatz heraus.
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