Comeback bei Wahl

Althaus kehrt nach Ski-Unfall in die Politik zurück

Ausland
05.03.2009 20:01
Der Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus will sich trotz seines schweren Skiunfalls in der Steiermark und seiner darauf folgenden Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung zur Wiederwahl stellen. "Ich bin bereit, weitere fünf Jahre Verantwortung als Ministerpräsident für den schönen und erfolgreichen Freistaat Thüringen zu übernehmen", hieß es am Donnerstag in einer persönlichen Erklärung des CDU-Politikers, der sich zurzeit in einer Reha-Klinik am Bodensee befindet. Die thüringische CDU äußerte sich erfreut über die Ankündigung.

"Ich kandidiere am 14. März für Platz 1 der Landesliste meiner Partei, der CDU-Thüringen", erklärte Althaus. Diese Entscheidung habe er nach Gesprächen mit seiner Familie und Freunden, nach ausführlicher Beratung mit den Ärzten und nach dem Abschluss des strafrechtlichen Verfahrens getroffen. Die thüringische CDU sei glücklich, darüber, dass Althaus sich erklärt und damit alle Spekulationen beendet habe, sagte ein Sprecher der Partei. "Wir waren zu Recht optimistisch." Die Landes-CDU hatte immer wieder betont, sie halte an Althaus als Spitzenkandidaten fest.

SPD und Linke respektieren Entscheidung
Landes-SPD-Chef Christoph Matschie sagte der "Thüringer Allgemeinen", er respektiere Althaus' Entscheidung. Dieser habe sich damit auf der politischen Bühne zurückgemeldet. "Ich gehe davon aus, dass er die Regierungsgeschäfte bald übernimmt. Die Landesregierung muss in der Krise voll handlungsfähig sein", sagte Matschie. Der Linke-Spitzenkandidat Bodo Ramelow sagte der Zeitung zu Althaus' Entscheidung: "Das war zu erwarten." Jetzt müsse die CDU entscheiden, wie es weitergehe. Er bleibe bei seiner Grundaussage, dass das "ganze Thema Skiunfall und dessen Folgen von uns aus dem Wahlkampf herausgehalten wird".

Althaus will Opferfamilie entschädigen
Nach dem Strafprozess sollen auch die zivilrechtlichen Ansprüche rasch geklärt werden. Es werde bereits seit mehr als einem Monat mit Vertretern der Familie der tödlich verunglückten Frau verhandelt, sagte Althaus' deutscher Anwalt Erich Bähr der Nachrichtenagentur AP. Ziel sei eine außergerichtliche Einigung. Die Familie Althaus habe eine Vorschusszahlung angeboten. 

Doch der Anwalt der Gegenseite sei darauf nicht eingegangen, weil ihm Dokumente fehlten. In MDR 1 Radio Thüringen erklärte Bähr, Althaus habe zugesagt, für das Kind der Frau mehr zu tun, als es seine gesetzliche Pflicht sei. Der Salzburger Anwalt der Opferfamilie, Alexander Rehrl, sagte dem MDR, er sei zuversichtlich, dass die Verhandlungen bald beendet werden könnten. Allerdings brauche er noch "einige Unterlagen und entsprechend Zeit".

Umfrage spricht für Althaus
Laut einer Umfrage ist eine Mehrheit aller Deutschen dafür, dass Althaus erneut als Ministerpräsident kandidiert. Bei einer Umfrage von Infratest dimap für die ARD-"Tagesthemen" sagten 61 Prozent, er sollte wieder antreten, 33 Prozent sprachen sich dagegen aus. Infratest dimap befragte am 3. und 4. März telefonisch 1.057 deutsche Bundesbürger.

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