Auf Tiefststand

Vermögen ausländischer Kunden geschrumpft

Ausland
23.02.2009 18:04
Die Vermögen ausländischer Privatkunden bei Banken in der Schweiz sind 2008 um über ein Drittel auf den Tiefststand von 671 Milliarden Franken (450 Milliarden Euro) gesunken. Die Wertschriftenbestände der Privatkundschaft aus dem Ausland schrumpften damit überproportional, wie der jüngsten Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu entnehmen ist.

Das statistische SNB-Monatsheft Februar, das am Montag im Internet veröffentlicht wurde, bestätigt die tiefen Spuren, die die Finanzkrise in den Kundendepots hinterlassen hat. Ende 2008 lagen in den Depots noch Wertschriften für 3,822 Billionen Franken. Das sind 1,413 Billionen Franken oder 27 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Es handelt sich um den tiefsten Stand seit dem Mai 2005.

Die Vermögen der ausländischen Bankkunden insgesamt schrumpften dabei stärker als jene der Depotinhaber aus dem Inland. Bei den Auslandskunden machte die Einbuße 29 Prozent auf noch 2,190 Billionen Franken aus. Die inländischen Depotinhaber sahen ihre Wertschriftenbestände um 25 Prozent auf noch 1,632 Billionen Franken dezimiert.

Diskussion um Steuerflucht und Bankgeheimnis
Besonders stark war der Einbruch bei den ausländischen Privatkunden, die zurzeit wegen der Diskussion um Steuerflucht und Bankgeheimnis wieder im Rampenlicht stehen. Ausländische Privatkunden hatten Ende 2008 noch Wertschriften für 671 Milliarden Franken in den Bankendepots liegen. Das waren 371 Milliarden Franken oder 36 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und entsprach dem tiefsten Stand der bis Ende 1998 zurückgehenden Datenreihe. Bei den inländischen Privatkunden war der Rückgang mit 28 Prozent weniger stark. Bei den institutionellen Anlegern war die Einbuße noch moderater, nämlich 22 Prozent.

Der Blick auf die einzelnen Anlagekategorien zeigt, dass Aktien mit einem Rückgang um 39 Prozent besonders gebeutelt wurden. Der Bestand der Anteile an Anlagefonds sank um 31 Prozent. Bei den strukturierten Produkten machte der Einbruch ein Viertel aus. Um lediglich acht Prozent ging der Bestand an Obligationen zurück; mit 1,121 Billionen Franken war er fast gleich groß wie jener der Aktien (1,155 Billionen Franken). Bei den Geldmarktpapieren kam es zu einer Zunahme um 38 Prozent; sie blieben vom Absolutbetrag von 130 Milliarden Franken aber wenig bedeutend.

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