"Zentralgefängnis"
Abu Ghraib hat einen neuen Namen
Abu Ghraib ist zum Symbol amerikanischer Menschenrechtsverstöße geworden, nachdem 2004 Fotos in der Öffentlichkeit auftauchten, die zeigten, wie irakische Häftlinge von US-Soldaten sexuell gedemütigt und misshandelt wurden. Nach einem Umbau hatte das US-Militär die Haftanstalt im August 2003 in Betrieb genommen. Im Jänner 2004 meldete ein Militärpolizist seinen Vorgesetzten Misshandlungen an Gefangenen. Einen Tag später soll auch der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld informiert worden sein.
Auf den Bildern, die über den amerikanischen Fernsehsender CBS an die Öffentlichkeit gelangten, waren nackte Gefangene zu sehen, die zu einer Pyramide aufgetürmt oder wie Hunde an der Leine geführt wurden. Kurz nach Bekanntwerden des Folterskandals suspendierte das Pentagon 17 Soldaten, sieben weitere wurden angeklagt. Traurige Berühmtheit erlangten vor allem der Stabsgefreite Charles Graner und die Soldatin Lynndie England - beide argumentierten, Vorgesetzte hätten die Misshandlungen initiiert oder geduldet. England wurde im September 2005 zu drei Jahren Haft verurteilt.
Unterdessen wurde ein US-Soldat während einer Patrouille in der Nähe von Bagdad getötet. Einzelheiten wollte die Militärführung nicht mitteilen. Damit steigt die Zahl der im Irak getöteten US-Militärangehörigen seit der Invasion im März 2003 nach Zählung der Nachrichtenagentur AP auf mindestens 4.246.
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