Vonn, für die Spezialschienen für Freizeit, Training und Rennen angefertigt worden sind, hat aufgrund ihrer Verletzung den WM-Riesentorlauf am Donnerstag auslassen müssen, ihr Antreten im Slalom am Samstag ist weiter offen. Die 24-Jährige, die seit Mittwoch wieder in Val d'Isere verweilt, ist am Donnerstag erstmals nach dem Zwischenfall wieder frei skigefahren.
"Ich hoffe, dass wir eine Lösung finden, mit der ich ohne extreme Schmerzen fahren kann", so Vonn, die sich vom Training am Freitag auch wichtige Aufschlüsse bezüglich ihrer Rennschiene erwartet. Aufgrund der Kippstangen sei gerade der Slalom eine denkbar ungünstige Herausforderung für Vonn und ihren lädierten Daumen. "Der Slalom ist in dieser Situation die härteste Disziplin für mich."
"Nur ein Daumen"
Ein vorzeitiges Saisonende und somit eine Gefährdung ihrer aktuell komfortablen Führung im Gesamt-Weltcup erscheint unwahrscheinlich. "Mir wurde gesagt, dass so etwas drei Monate ausheilen muss. Aber das ist keine Option für mich. Ich werde mit dem Skifahren nicht aufhören. Ich bin Skirennfahrerin, und das ist nur ein Daumen", so Vonn, die sich jedoch im Klaren zeigte, dass dadurch ein Zwischenfall Langzeitfolgen haben könnte.
Nicht nur das Skifahren, auch der Alltag ist durch die Verletzung stark beeinträchtigt. Der rechte Daumen darf keinesfalls belastet, also nur passiv bewegt werden. Am Donnerstag habe sie fürs Anziehen ihrer Skiausrüstung trotz tatkräftiger Hilfe ihres Ehemanns Thomas 45 Minuten gebraucht. "Normal brauche ich dafür fünf Minuten."
Flasche mit Ski geköpft
Befragt nach den Details des schmerzhaften Hoppalas berichtete Vonn: "Ich habe noch nie in meinem Leben eine Champagner-Flasche geöffnet, normalerweise trinke ich ihn nur. Ein Rossignol-Servicemann und ich haben probiert, die Flasche zu öffnen. Doch der Korken wollte nicht raus. Darauf hat der Servicemann die Flasche mit einem Ski geköpft. Als er dann mit dem Champagner herumgespritzt hat, wollte ich das auch machen. Und da habe ich aufs Glas gegriffen und mich verletzt."
Der Beistand durch ihren Betreuerstab - Red Bull organisierte einen Privatjet von Genf nach Innsbruck - und die Behandlungen durch Dr. Christian Fink in der Privatklinik Hochrum seien perfekt verlaufen. "Für das, wie schlecht die Situation war, war sie gut", meinte Vonn, die sich ihre Laune nicht so schnell verderben lässt.
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