Erneute Krawalle

Mehrere Brandanschläge in Athen

Ausland
25.12.2008 17:28
Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag mehrere Brandanschläge an verschiedenen Orten der griechischen Hauptstadt Athen verübt. Sie schleuderten Molotowcocktails auf zwei Autoausstellungen im Stadtteil Galatsi und zerstörten dabei fünf Fahrzeuge. Zudem beschädigten sie die Fassade eines Bankgebäudes und zündeten Gasflaschen vor einem Regierungsgebäude im Zentrum Athens an. Verletzt wurde niemand, es sei aber erheblicher Sachschaden angerichtet worden, berichtete der staatliche Rundfunk.

Am Vorabend hatten 600 vermummte Autonome auf der völlig überfüllten Hermes-Straße, der wichtigsten Einkaufsstraße Athens, friedlich demonstriert. Anschließend beschmierten sie Wände und Säulen der Metropolitan-Kathedrale mit Parolen gegen die orthodoxe Landeskirche.

Schüler durch Polizeikugel getötet
In Griechenland kommt es seit dem Tod eines 15-Jährigen durch eine Kugel aus der Waffe eines Polizisten am 6. Dezember kontinuierlich zu gewaltsamen Protesten. Die nächste Schüler- und Studentendemonstration gegen Polizeigewalt und Korruption ist für den 9. Jänner geplant. 

Linksautonome Gruppen verüben seit Jahren Brandanschläge. Sie verlangen die Freilassung Gleichgesinnter oder kommentieren auf diese Weise das politische Geschehen in der EU und im eigenen Land. Auch die US-Botschaft in Athen war mit einer Panzerfaust beschossen worden; zu dem Anschlag hatte sich die Untergrundorganisation "Revolutionärer Kampf" bekannt.

Die griechischen Behörden hatten 2001 die linksextremistische Untergrundorganisation "17. November" zerschlagen, die sich nach dem Datum der blutigen Niederwerfung des Athener Studentenaufstands gegen die Militärdiktatur im November 1973 nannte. Sie hatte in einem Vierteljahrhundert 23 Menschen ermordet, darunter Diplomaten, Unternehmer, Verleger und Politiker, und Dutzende von Bombenanschlägen verübt.

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