Kurzbahn-EM

Gold für Dinko Jukic, Silber für Schwester Mirna

Sport
15.12.2008 15:13
Dinko Jukic ist der neue Kurzbahn-Schwimm-Europameister über 400 Meter Lagen. Der 19-Jährige holte sich am Freitagnachmittag bei den Titelkämpfen in Rijeka mit dem österreichischen Rekord von 4:03,01 Minuten seine erste Goldmedaille in der allgemeinen Klasse, wobei er seine bisherige nationale Bestmarke um 3,39 Sekunden verbesserte. Silber sicherte sich der Ungar Gergo Kis, Bronze der Pole Lukasz Wojt. Nur wenige Minuten später schwamm Mirna Jukic über 200 Meter Brust zu Silber.

Am 20. März in Eindhoven hatte Mirna noch Langbahn-EM-Gold über 100 m Brust erobert, eine knappe halbe Stunde später hatte sich der knapp drei Jahre jüngere Dinko mit Silber über 200 m Lagen seine erste Individual-Medaille geholt. Am Freitag in Rijeka war es umgekehrt - Dinko sicherte sich Gold und Mirna Silber.

Diesmal lagen gar nur sechs Minuten zwischen den beiden österreichischen Medaillen-Gewinnen, die ersten beiden im Rahmen der Kurzbahn-Europameisterschaften an der kroatischen Küste. Der 19-jährige Dinko Jukic war schon im Vorlauf über 400 m Lagen knapp an seinen österreichischen Rekord herangekommen und wurde schließlich seiner Favoritenrolle in 4:03,01 Minuten gerecht, indem er einen Start-Ziel-Sieg landete.

Basierend auf seiner starken Delfinlage, nach der das OSV-Ass gar auf Weltrekordkurs gelegen war, kontrollierte Jukic das Geschehen. "Meine Taktik ist voll aufgegangen, vorne weg zu schwimmen", erklärte der neue Europameister, nachdem er seine OSV-Bestzeit um 3,39 Sekunden unterboten hatte. "Das war bisher das beste Rennen meines Lebens. Es wird aber sicher noch größere geben." Silber ging an den Ungarn Gergo Kis, Bronze an den Polen Lukasz Wojt.

Jukic zeigte sich zuversichtlich, dass es auch am Samstag über seine eigentlich noch mehr bevorzugten 200 m Delfin gut gehen würde. Sein Vorlauf-Out am Vortag über 200 m Lagen war jedenfalls vergessen. Unmittelbar, nachdem sich der Student auf die Schwimmleine gesetzt hatte und sich von seinen ehemaligen Landsleuten auf den Rängen feiern ließ, eilte er in die Mixed-Zone, um den Endlauf seiner Schwester via Fernsehen zu verfolgen.

Mirna Jukic: "Meine erste Mission hier ist erfüllt"
Die 22-jährige Mirna war 2002 in Riesa und 2003 in Dublin bereits Europameisterin über 200 m Brust geworden, diesmal gab es für sie in diesem Bewerb bereits zum vierten Mal nach 2001, 2004 und 2007 Silber. Das bedeutete für Österreichs aktuelle "Sportlerin des Jahres" den Gewinn ihrer insgesamt 20. Medaille, neben fünf in Gold und sechs in Bronze war es die neunte in Silber. In Österreich hat nur Markus Rogan mit 27 Medaillen mehr.

"Meine erste Mission hier ist erfüllt", meinte die neue Vize-Europameisterin erfreut. "Es war zwar nicht meine Bestzeit, aber ich habe mein Bestes gegeben." 2:20,48 Minuten bedeuteten das Verfehlen ihres bald sechs Jahre alten nationalen Rekords um nur 2/10 Sekunden, seit damals im Jänner 2003 in Berlin war sie nicht mehr so schnell gewesen. "Und vor so einem Publikum schwimmen zu dürfen, ist besonders schön", erklärte Jukic.

Die Studentin der Publizistik und Kommunikationswissenschaften hatte bis zur 150-m-Marke das Feld angeführt, ehe sie die Russin Alena Alexejwa noch um 55/100 ziehen lassen musste. Mit Bronze durch Patrizia Humplik in 2:21,68 Minuten landete die Schweiz einen bemerkenswerten Erfolg. Für die für das Wochenende angesetzten 100 m Brust rechnet Jukic aus dem russischen Lager eher wieder mit der Brustsprint-Europameisterin Walentina Artemjewa.

Nadarajah Fünfte über 50 m Delfin
Die Wienerin Fabienne Nadarajah hat sich am Freitag in Rijeka über 50 m Delfin ausgezeichnet geschlagen. In 25,81 Sekunden belegten die 23-Jährige Rang fünf und verbesserte dabei ihren seit April 2006 bestehenden österreichischen Rekord um 14/100 Sekunden. Der Titel ging in der Europarekordzeit von 25,21 Sekunden an die Niederländerin Hinkelien Schreuder.

Verpatzer Auftakt
Beim Auftakt am Donnerstag ist das österreichische Schwimm-Team hingegen ohne Medaille geblieben. Nach dem EM-Verzicht von Markus Rogan verpasste Podest-Aspirant Dinko Jukic am Donnerstag über 200 m Lagen das Finale klar, seine Schwester Mirna schnitt als Brustsprint-Vierte nach Papierform ab. Stark präsentierten sich Dominik Koll und Florian Janistyn, die die 400-m-Kraul-Finalränge sechs und acht einfuhren. Birgit Koschischek schaffte über 100-m-Kraul sensationell den Einzug ins freitägige Finale.

Weltrekordflut am Eröffnungstag
Die Anzahl der heuer erzielten Schwimm-Weltrekorde ist am Eröffnungstag der Kurzbahn-Europameisterschaften in Rijeka übrigens um gleich vier auf 99 erhöht worden. Gleich deren drei fielen in der Lagen-Staffel der Herren. Nach Bestleistungen von Italien und Russland in den Vorläufen schlugen die Italiener im Endlauf zurück und siegten letztlich in 1:32,91 Minuten vor den ex aequo platzierten Deutschen und Russen. Weltrekord vier fixierte der Franzose Amaury Leveaux.

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(Bild: KMM)
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