Umstrittene Aktion
Olympisches Feuer am Gipfel des Mount Everest
Die 19-köpfige Seilschaft war fünf Stunden vor Tagesanbruch von einem Lager in 8.300 Meter Höhe zum 550 Meter höher gelegenen Gipfel aufgebrochen. Das Tragen der Fackel auf den Berg war von Peking als medialer Höhepunkt des heuer von Protesten rund um die Eskalation des Tibetkonflikts geprägten Fackellaufs geplant.
Chinesische Flagge mit dabei
Die Bergsteigergruppe formierte sich auf dem Gipfel zu einem Gruppenbild (siehe Foto). Sie hielten zwei weiße Fahnen mit dem Logo der Sommerspiele in Peking und den Olympischen Ringen sowie die chinesische Nationalflagge hoch. Sechs Stunden vorher waren die zwölf Bergsteiger, unterstützt von sieben weiteren Kletterern, zum Gipfel aufgebrochen. Das Team wurde angeführt von dem Tibeter Nima Ciren, dem Leiter der Bergsteigerschule in Lhasa, wie chinesische Medien mit eifriger Betonung auf "Tibeter" berichteten. In der Gruppe seien außerdem sieben weitere Tibeter.
Die eigens entwickelten Fackeln, mit denen das Feuer auch bei starken Winden und wenig Sauerstoff in der Luft brennt, benutzten festen Brennstoff, wie er auch in Raketen zum Einsatz kommt. Der Zeitpunkt des Aufstiegs war bis zuletzt geheim gehalten worden, offensichtlich hatten die Chinesen ihre Gründe, auch am Dach der Welt vor Demonstranten auf der Hut zu sein.
Kritiker: China will Herrschaftsanspruch demonstrieren
Exil-Tibeter haben das Vorhaben von Anfang an scharf kritisiert. Aus ihrer Sicht will Chinas Regierung mit dem Fackellauf auf den Mount Everest und durch Tibet ihren Herrschaftsanspruch über das größte Hochland der Erde demonstrieren. Der Fackellauf wurde vor allem im westlichen Ausland von teilweise heftigen Protesten gegen die Tibet-Politik Pekings begleitet. Die Olympischen Sommerspiele werden am 8. August in Peking eröffnet.
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