"Angriff mit Lkw"

Nacktradler-Demo von Terrordrohung überschattet

Österreich
16.06.2017 18:24

Terroralarm bei der Nacktradler-Demo in Wien: Kurz vor dem Start des "World Naked Bike Ride", bei dem Menschen (fast) ohne Kleidung für mehr Sicherheit in die Pedale treten, unterbrach die Exekutive plötzlich die Veranstaltung. Laut krone.at-Infos hatte ein Unbekannter via Facebook ein Posting abgesetzt, in dem es um ein mögliches Attentat mit einem Lkw auf die Radfahrer-Gruppe ging.

Am Freitagnachmittag versammelte sich der Demozug am Schwarzenbergplatz. Die Nacktheit der Teilnehmer soll bei dem Event die Verletzlichkeit von Verkehrsteilnehmern zum Ausdruck bringen. Doch plötzlich war die Gefahr regelrecht greifbar. Denn kurz bevor sich der Radler-Tross in Bewegung setzte, stoppte die Exekutive plötzlich die Veranstaltung.

Drohung via Facebook
"Sicherheitsalarm" und "Terrorwarnung", waren die erstgenannten Gründe. Was war geschehen? Offenbar hatte ein Unbekannter kurz zuvor via Facebook ein Posting abgesetzt, das für die Polizei die Vermutung nahelegte, dass er mit einem Lastwagen in die fahrradfahrende Menschenmenge rasen wollen könnte. Horror-Erinnerungen an die gefährlichen Anschläge in Nizza, Berlin und London wurden wach.

Angesichts dieser dramatischen Entwicklung musste die Veranstaltung prophylaktisch unterbrochen werden. Die Polizei nahm umgehend Akutermittlungen auf. Nach etwa 20 Minuten gab es dann eine weitere Durchsage an die wartenden Menschen. Zwar habe man den Urheber der Drohung noch nicht dingfest machen können, die Sicherheit der Veranstaltung sei aber gewährleistet, so die Exekutive.

Man ließ die Fahrradfahrer dann mit rund 30 Minuten Verzögerung starten. Seitens der Polizei hieß es, man werde besondere Vorsicht walten lassen. Die Menschen vor Ort nahmen die Durchsagen recht gelassen zur Kenntnis und begannen wenig später mit ihrem Protestzug.

"Gute Übung" für den Ernstfall
Laut Polizei sei der Text des Postings als abstrakt zu bezeichnen. Bestimmte Reizworte, wie beispielsweise "Lkw", hätten aber umgehend Alarm ausgelöst. Der Verfassungsschutz war ebenso beteiligt, wie Polizei und Spezialkräfte. Nach kurzer Zeit sei aber klar gewesen, dass es wohl keine unmittelbare Bedrohung gebe. Daher konnte die Veranstaltung fortgesetzt werden, der Alarmstatus der Einsatzkräfte wurde zurückgefahren.

Für die Exekutive sei der Vorfall zudem eine "gute Übung" für den Ernstfall gewesen. Man habe alles "ganz schnell" durchführen können. Alles hätte gut funktioniert. Gegen den Urheber der Drohung werde freilich weiter ermittelt.

"Mehr Freiraum für Radfahrer"
Von London bis Los Angeles setzen sich überzeugte Pedalritter dafür auf den Sattel. "In Wien geht es darum, mehr Freiraum für Radfahrer zu schaffen", sagt die einladende Bewegung "Critical Mass in Austria". Ihnen geht es um folgende zentrale Anliegen:

  • "Der motorisiert-prüden Gesellschaft Lebensfreude und alternative Fortbewegung offensiv unter die Nase reiben."
  • "Gegen die tödlichen Folgen von Autoverkehr und Abgasen protestieren."
  • "Zeigen, wie nackt und schutzlos sie dem motorisierten Verkehr ausgeliefert sind."
  • "Selbstbewusst Botschaften für eine menschenfreundliche Verkehrsgestaltung vortragen."

"Zieh an, so viel du magst!"
"Unter dem Motto: 'Zieh an, so viel du magst!' fordern wir mehr Freiraum in der Stadt ein. Die Nacktheit soll zeigen, wie schutzlos wir sind", hieß es seitens des Veranstalters, Critical Mass Austria. Die Demo endet mit einem Bad bei der Donauinsel.

krone.at/Maida Dedagic, Kronen Zeitung

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