CDU-Generalsekretär:

"Wer nicht für Merkel ist, ist ein A****loch"

Ausland
30.09.2016 18:03

CDU-Generalsekretär Peter Tauber steht in Deutschland medial gewaltig unter Druck. Laut einem Bericht der "Welt" soll er parteiinterne Kritiker der aktuellen Flüchtlingspolitik der Kanzlerin mit den Worten beschimpft haben: "Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen."

Die Äußerung sei bereits bei einem Treffen im vergangenen November gefallen. "Ich weiß noch, dass wir hitzig über die Flüchtlingspolitik diskutiert haben", sagte Tauber der "Welt". "An jedes Wort kann ich mich aber nicht erinnern. Wenn dieser Kraftausdruck gefallen sein sollte, dann tut er mir leid."

Teilnehmer bestätigen Äußerungen
Mehrere Teilnehmer des Treffens bestätigten dem Bericht zufolge, dass sich Tauber so geäußert habe. Andere wollen den Satz hingegen nicht gehört haben. Gefallen sein soll die Aussage bei einem Treffen des Netzwerks "CDU2017", in dem jüngere CDU-Mitglieder organisiert sind.

Nicht der erste Kraftausdruck Taubers
Dass derartige Kraftausdrücke durchaus zu seinem aktiven Wortschatz zählen, hatte Tauber bereits in den sozialen Netzwerken bewiesen. Anfang des Jahres antwortete er im Streit mit einem Dauer-Kritiker auf Facebook: "Sie sind ein Arschloch." Der Mann hatte zuvor Merkel eine Geisteskrankheit unterstellt. Auf Twitter bezeichnete Tauber Anfang Februar einen User als "Drecksnazi". Die Kritiker von Merkels Flüchtlingspolitik kreiden Tauber an, dass er die CDU einseitig auf den Kurs der Kanzlerin festgelegt und innerparteiliche Debatten verhindert habe.

Auch Mobbing- und Sexismusvorwürfe gegen Tauber
Tauber ist seit einiger Zeit wegen Vorwürfen des Mobbings und Sexismus medial unter Beschuss. Die frühere Geschäftsführerin seines hessischen CDU-Kreisverbandes, Anne Höhne-Weigl, behauptet, jahrelang von ihm gemobbt worden zu sein. Tatsächlich existiert aus dem Jahr 2006 unter dem infamen Titel "Operation Kaninchenjagd" aus der Feder von Parteikollegen eine konkrete Anleitung, der langjährigen Mitarbeiterin das Leben am Arbeitsplatz zur Hölle zu machen.

Zuletzt versuchte man Tauber auch als Sexisten zu diffamieren. Als Beleg dafür dienten E-Mails, die Tauber zwar nicht verschickt, aber erhalten haben soll. Darin empfahl ein männlicher CDU-Funktionär Tauber die Karriere der CDU-Politikerin Katja Leikert zu fördern, die "rein optisch ein Gewinn" sei. Leikert sitzt inzwischen im Bundestag.

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