Stadt ohne Wasser

Trinkwasserquellen in und um Damaskus vergiftet

Ausland
26.12.2016 11:15

Das Trinkwasser für rund 1,5 Millionen Menschen in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist offenbar vergiftet worden. "Terroristische Gruppen" hätten Quellen und andere Reservoirs in der Stadt und der Umgebung unter anderem mit Diesel vergiftet, hieß es von den Behörden. Deshalb wurde am Freitag das Wasser abgestellt. Zwar wurden in zwei Stadtvierteln am Samstag die Reserven aufgefüllt, doch am Sonntag waren die Tanks bereits wieder leer, berichteten AFP-Korrespondenten.

Die Menschen in Damaskus leiden seit drei Tagen unter extremer Wasserknappheit. "Das Wasser ist seit drei Tagen abgestellt", sagte die in der Altstadt lebende Hausfrau Rasha. "Wir können ohne Strom leben, aber nicht ohne Wasser", klagte die 51-Jährige.

1,5 Millionen Menschen leben in der Stadt
In der Hauptstadt leben schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen, weitere 3,5 Millionen in den Vororten. Zwar verfügt Damaskus auch über zusätzliche Reserven, Wasser wird jedoch nur zeitweise in verschiedene Stadtviertel gepumpt. Laut Angaben des TV-Senders Al-Jazeera versucht das Internationale Rote Kreuz, den Zugang zu Wasser mittels Pumpen zu verbessern.

Zu den bedeutenden Reservoirs gehört den Angaben zufolge die Al-Fija-Quelle nordwestlich der Stadt im Wadi-Barada-Tal nahe der Grenze zum Libanon. Grund für die Vergiftung des Wassers könnte sein, dass am Freitag eine militärische Offensive der syrischen Armee und ihrer Verbündeten gegen die Rebellen lief, die das Tal besetzt halten. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien gab an, das Tal sei bombardiert worden. Aufständische und Oppositionelle werden vom syrischen Regime üblicherweise als "Terroristen" bezeichnet.

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