Schreckensprotokoll

84 Todesopfer: So lief der Massenmord von Nizza ab

Ausland
15.07.2016 16:26

Mindestens 84 Todesopfer hat die blutige Terrorfahrt eines 31-jährigen Tunesiers in Nizza entlang der Flaniermeile Promenade des Anglais am französischen Nationalfeiertag gefordert. Erst nach rund zwei Kilometern wurde der Schrecken beendet, Polizisten töteten den Attentäter Mohamed Lahouaiej Bouhlel mit mehreren Schüssen und brachten dessen Lkw zum Stillstand. Die Chronologie einer Wahnsinnstat.

So rekonstruiert die "New York Times" die Terrorfahrt entlang der Promenade:

  • Gegen 22.30 Uhr biegt der Attentäter mit seinem zwei Tagen zuvor ausgeborgten Lkw von einer Seitenstraße auf die Promenade des Anglais, wo Tausende Menschen gerade die Feiern zum Nationalfeiertag begehen.

  • Unter jenen Menschen, die der 31-Jährige bereits auf den ersten Metern seiner Wahnsinnsfahrt tötet, sind eine muslimische Frau und ein bisher nicht identifizierter Mann. Wenige Hundert Meter weiter feiern zu diesem Zeitpunkt noch zahlreiche Menschen völlig sorglos.
  • Nahe dem Gebäude der Mediterranen Universität von Nizza überfährt der Attentäter zahlreiche Menschen, mindestens sieben sterben an dieser Stelle.
  • Auch wenige Meter weiter fährt der 31-Jährige gezielt in eine Menschenmenge. Noch ist unklar, wie viele Personen hier tödlich verletzt wurden. Geschockte Zeugen im Strandrestaurant "Voilier Plage" beobachten die beginnende Amokfahrt.
  • Wenige Meter weiter sterben etwa zehn Menschen, als der Lkw unbeirrt - und auf größtmöglichen Schaden bedacht - die Promenade hinunterdonnert.
  • Kurz vor dem Hotel "West End" fährt der 31-Jährige den Mehrtonner gezielt auf den Gehsteig, um noch mehr wehrlose Opfer zu treffen.
  • Vor dem nahe gelegenen "Westminster Hotel" eröffnen Polizisten erstmals das Feuer auf den Tunesier, an der nächsten Kreuzung beschleunigt er sein Fahrzeug noch einmal.
  • Beim Casino der südfranzösischen Metropole rast der Lkw erneut in Dutzende Menschen, mehr als 20 Todesopfer gilt es hier zu beklagen. Augenzeugen geraten in Panik und versuchen zu fliehen.
  • Wenige Meter weiter kommt der Mehrtonner zum Stehen. Polizisten feuern zahlreiche Schüsse auf das Fahrzeug ab. Der 31-jährige Attentäter stirbt in der Fahrerkabine.
  • Die schreckliche Bilanz der Nacht: mindestens 84 Todesopfer, Dutzende Schwer- und Leichtverletzte. Das lokale Krankenhaus meldet zumindest 54 Kinder, die sich nach der Terrorfahrt in Behandlung befinden.
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