Nach Großbrand

Statt Lob: Feuerwehrmann musste sofort zum Rapport

Österreich
09.03.2017 07:49

Drei Tage lang hielt Mitte Jänner ein Großbrand in Wimpassing an der Leitha im Burgenland die Feuerwehren in Atem. Als Einsatzleiter war ein Mitarbeiter des Eisenstädter Bauhofs tätig. Als er, zurück im Dienst, in die Magistratsdirektion bestellt wurde, dachte er an bevorstehendes Lob. Doch das war ein gewaltiger Irrtum.

Mehr als 500 Feuerwehrleute waren Tag und Nacht im Einsatz, um die Flammen in der Lagerhalle unter Kontrolle zu bringen. Weil der Kommandant erkrankt war, übernahm der Eisenstädter Bauhof-Mitarbeiter die Einsatzleitung. Drei Tage lang schlief er jeweils nicht mehr als drei Stunden. Regelmäßig meldete sich der Freiwillige bei seinem Gruppenleiter vom Dienst ab.

Als der Angestellte wieder an seinem Arbeitsplatz erschien, musste er prompt zum Rapport. "Ich musste mich für meine Abwesenheit rechtfertigen und sogar eine Bestätigung vom Kommandanten bringen", ist der Helfer vor den Kopf gestoßen.

"Es ist schäbig"
"Es ist schäbig, wie mit einem leitenden Feuerwehrmann umgegangen wird, und ein Schlag ins Gesicht all jener, die sich in der Stadt freiwillig engagieren", wettert SP-Vizebürgermeister Günter Kovacs. So wie im Land gebe es eine Regelung, dass Mitarbeiter der Stadt, die zu Feuerwehreinsätzen müssen, dafür dienstfrei gestellt werden. "Dass die gute Praxis plötzlich erschwert wird, ist völlig unverständlich", sagt Kovacs.

"Im konkreten Fall hat sich der Mitarbeiter nicht beim Vorgesetzten abgemeldet, sondern nur bei einem Kollegen. Bei allem Verständnis für Freiwilligkeit geht das nicht. Dem Mitarbeiter wurde aber natürlich sein Sonderurlaub nachträglich genehmigt", so VP-Stadtchef Thomas Steiner.

Sabine Oberhauser, Kronen Zeitung

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