"Kinder in Gefahr"

Nacktschwimmer sorgt in Hallenbad für Aufregung

Österreich
26.05.2017 14:49

Nacktskandal im Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg: Schon seit Jahren soll das Hallenbad von einem Nudisten besucht werden, der sich trotz der Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen nackt im kühlen Nass rekelt. Eltern sind entrüstet, doch die Verantwortlichen unternehmen nichts. Die SPÖ-Sport- und -Familiensprecherin Nicole Solarz will dem wilden Treiben nun ein Ende machen: "Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

Wie schockierte Eltern Solarz berichteten, soll sich der Nackte bereits seit Jahren im Schwimmbad des ULSZ Salzburg-Rif herumtreiben. Doch trotz zahlreicher Beschwerden sei nichts unternommen worden, die Badeaufsicht, Trainer, die Verantwortlichen der Schwimmunion und sogar der Direktor würden einfach wegsehen. Nun wurden der Sportsprecherin jedoch Videoaufnahmen des Exhibitionisten zugespielt (siehe oben) - und damit geht Solarz ganz bewusst an die Öffentlichkeit.

"Dieser Mann kommt regelmäßig auch dann in das Schwimmbad, wenn Kinder und Jugendliche dort Schwimmkurse und Schwimmtrainings besuchen. Das alleine ist schon ein Skandal, aber die Information, dass diese exhibitionistisch veranlagte Person bereits seit Jahren die Schwimmhalle im Sportzentrum Rif nutzt und somit ganz offensichtlich geduldet wird, macht die Angelegenheit noch schlimmer", so die SPÖ-Politikerin.

"Die Kinder und Jugendlichen müssen geschützt werden"
Solarz will dem Nackten nun endgültig die Badehose anziehen und diejenigen, die das wilde Treiben des Mannes schlichtweg duldeten, in die Pflicht nehmen: "Der erste Schritt ist die Information der Öffentlichkeit. Die Kinder und Jugendlichen sind in Gefahr und müssen geschützt werden. Weiters werde ich Anzeige gegen Unbekannt einbringen und ich erstatte Anzeige wegen des Verdachts der Beihilfe gegen den Direktor des Sportzentrums Rif sowie gegen den Präsidenten des Neuen Schwimmverbandes und den Cheftrainer der Schwimmunion. Außerdem habe ich Anzeige nach dem Landessicherheitsgesetz wegen einer öffentlichen Anstandsverletzung eingebracht. Der dritte Schritt ist eine umfangreiche schriftliche parlamentarische Anfrage an die politisch verantwortliche Sportlandesrätin Martina Berthold (Grüne)."

"Der Direktor ist nicht mehr tragbar"
Mit dieser Anzeigenflut will Solarz für eine lückenlose Überprüfung des Falles sorgen. Außerdem fordert sie Konsequenzen für das Verhalten des Direktors des ULSZ: "Es ist unerhört, dass Eltern immer wieder protestierten, es aber keine Konsequenzen nach sich gezogen hat. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Aus derzeitiger Sicht ist der Direktor des ULSZ nicht mehr tragbar. Landesrätin Berthold sollte ihn suspendieren, bis die Sache restlos geklärt ist. Gegebenenfalls ist auch eine Entlassung auszusprechen."

Ob sich der Exhibitionist durch sein Verhalten strafbar gemacht hat, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Direktor weist Vorwürfe zurück
Der Direktor des ULSZ Rif meldete sich noch am Freitagnachmittag zu Wort und wies die Vorwürfe gegenüber der APA scharf zurück. Er habe erst vor zehn Tagen erstmals von einem einzelnen Vorfall mit einem nackten Badegast erfahren, und der habe vor einem Jahr angeblich beim Betreten des Beckens die Hose verloren.

Der Pensionist sei damals auch darauf hingewiesen worden, dass im Wiederholungsfall die Polizei verständigt werde. Da es nur ein einziger Zwischenfall aus der Vergangenheit gewesen sei, habe er keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen. Hätte er von den Beschwerden, dass sich Kinder von einem nackt badenden Mann belästigt fühlen, schon früher gehört, wäre selbstverständlich ein Anruf bei der Polizei die allererste Reaktion von ihm gewesen, sagte der Direktor.

Retourkutsche für langjährige Auseinandersetzung?
Außerdem kündigte der Leiter eine Anzeige wegen Rufschädigung an. Er persönlich betrachtet die Vorwürfe als Retourkutsche im Zusammenhang mit einer langjährigen Auseinandersetzung im Bereich des Schwimmsports.

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