Nun ist es fix

Bürgermeister Häupl tritt kommenden Jänner zurück

Österreich
27.08.2017 13:07

Die Ära Michael Häupl ist in fünf Monaten Geschichte. Wie der 67-jährige SPÖ-Politiker am Sonntag bekannt gab, wird im kommenden Jänner ein Landesparteitag abgehalten, "wo wir einen neuen Parteivorsitzenden wählen". Spekulationen darüber, wer dies sein könnte, lehnt Häupl derzeit kategorisch ab. Allerdings hat sich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig laut Beobachtern als einzig wahrer Bürgermeisterkandidat dargestellt. Auch der ultralinke Parteiflügel konnte ihn bisher nicht beschädigen.

Die FPÖ wertet den angekündigten Rücktritt als "das lang erwartete Eingeständnis seiner Amtsmüdigkeit, die sich in einer komplett verpatzten Wien-Politik seit Jahren widerspiegelt". Für FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache kann es aber einen Bürgermeisterwechsel ausschließlich über Neuwahlen geben. Sollte Häupl nicht nur als SPÖ-Landesparteichef sondern auch als Bürgermeister im Jänner zurücktreten, dann müsse es Neuwahlen in der Bundeshauptstadt geben, forderte der Parteiobmann.

Häupl wollte in einem Interview mit der APA am Sonntag über mögliche Nachfolger nicht reden: "Mitten im Wahlkampf über einen Nachfolger zu diskutieren, kann ich ja wohl schwer jemanden anempfehlen. Jedenfalls wenn er betroffen ist." Dass mehrere Kandidaten beim Parteitag antreten, sei "nicht unbedingt wünschenswert", stellte er klar. Zusatz: "Aber es ist auch kein Beinbruch."

Volle Konzentration auf den Wahlkampf
Kandidaten können sich im Parteivorstand bei der zuständigen Wahlkommission bewerben. Im Vorstand soll dann auch die Entscheidung fallen. Die internen Querelen in der roten Stadtpartei sind laut Häupl derzeit jedenfalls kein Thema mehr: "Momentan konzentrieren wir uns sehr darauf, einen ordentlichen und akzeptablen Beitrag für die Nationalratswahl zu leisten."

Danach werde man weitersehen: "Schau ma. Man soll ja die psychologische Auswirkung eines gemeinsamen Schulter-An-Schulter-Kampfs nicht unterschätzen." Nach seinem Abschied will er der Politik jedenfalls den Rücken kehren, schwor er. Gerne würde er hingegen in Fragen der Wissenschaftsorganisation beraten oder auch junge Forscher unterstützen: "Wenn man mich da brauchen kann, mach ich sicher das eine oder andere gern. Es muss ja nicht immer alles so hektisch sein, wie es jetzt ist."

Schieder soll ebenfalls mit Amt liebäugeln
Häupl ist seit 1993 Parteivorsitzender, ein Jahr später wurde er nach dem Rücktritt von Helmut Zilk zum Bürgermeister gewählt. Wer Häupls Erbe antritt, ist noch offen: Vorerst hat sich nur Wohnbaustadtrat Ludwig offen als Kandidat für die Nachfolge ins Spiel gebracht. Ambitionen wurden zuletzt auch dem SPÖ-Klubobmann im Parlament, Andreas Schieder, nachgesagt.

 

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