Hitzerekord

Kein Ende der Hitzewelle abzusehen

Neue Hitze-Rekordwerte im Minutentakt hat der Mittwoch gebracht. Kurz nach 16.30 Uhr vermeldete die ZAMG in Wien, dass der bisherige Leader, die Stadt Weyer in Oberösterreich, vom Flughafen Graz-Thalerhof um 0,1 Grad übertroffen wurde: 35 Grad Celsius - so heiß war es im Mai in Österreich noch nie. Und ein Ende der Hitzwelle ist nicht abzusehen, auch in den kommenden Tagen herrscht sonniges und warmes Wetter vor. Die Höchstwerte bewegen sich um die 30 Grad Celsius. Jedoch nimmt vorübergehend die Gewitterneigung zu, so die Meterologen.

Neue Mai-Rekord-Temperaturen hat der Donnerstag in Oberösterreich gebracht. In Bad Ischl und Bad Goisern (beide Bezirk Gmunden) wurden die höchsten Werte seit 60 Jahren gemessen. In Bad Ischl wurde der Rekord vom Dienstag von 32,3 auf 34,1 Grad Celsius gesteigert. Der Wert in Bad Goisern stieg von 33,9 am Dienstag auf 34,3 Grad, teilte Andreas Jäger von ZAMG in Wien mit.

Auch in der Wetterstation Salzburg-Freisaal wurden die 33,2 Grad vom 27. Mai übertroffen, der Thermometer zeigte heute 34,6 Grad. Einen neuen Rekord meldete auch Windischgarsten (OÖ) mit 33,6 Grad.

Am Freitag können noch ungetrübt Grillpartys veranstaltet werden. Es überwiegt von früh bis spät der Sonnenschein. Lediglich im Südwesten und später auch im Süden bilden sich tagsüber vermehrt Quellwolken und in der Folge ist dort mit ein paar Regenschauern oder Gewittern zu rechnen, die örtlich heftig ausfallen können. Im übrigen Österreich bleibt die Gewitterneigung gering. Diese Entwicklung nimmt bis Mitte der kommenden Woche jedenfalls noch zu, der Osten und Südosten Österreichs wird von den Gewittern eher verschont bleiben. Nur in den Regenzonen muss man Temperaturen von knapp über 20 Grad Celsius rechnen.

Viel heiße Luft aus der Sahara
Dass die Temperaturen im Juni kräftig in die Höhe schnellen können, ist man hierzulande ja bereits gewöhnt. Doch nun hat die Hitzewelle - verursacht durch die Luft aus der Sahara - die Österreicher bereits im Mai fest im Griff. Im Osten etwa war es am Mittwoch noch wärmer als am Dienstag. Weniger Sonne gab es am Mittwoch von Vorarlberg bis Oberösterreich. Der Saharastaub unterstützte im Westen die Wolkenbildung. Neue Rekorde gab es in dieser Region nicht.

Wüstensand schützt vor Sonneneinstrahlung
"Mit der heißen Luft aus der Sahara kommt in großen Höhen natürlich auch Saharastaub zu uns", sagte Manfred Bauer, Meteorologe der ZAMG Innsbruck. "Und der bereitet uns viel Kopfzerbrechen. Es bilden sich an den Staubpartikeln Wolken, die prognostisch nur schwer in den Griff zu kriegen sind. Aber eines ist sicher: Diese Wolken dämpfen die Temperaturen. In Vorarlberg und Tirol sind zwar teilweise bis zu 31 Grad möglich, aber oft liegen die Temperaturen unter 30 Grad."

Es gibt auch Ausnahmen
Claudia Riedl, Meteorologin der ZAMG in Salzburg bestätigte diese Annahme: "Auch bei uns in Salzburg und Oberösterreich ist vielerorts die Sonne gar nicht zu sehen. Es hat in Salzburg überwiegend nur Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad, in Oberösterreich kann es etwas wärmer sein."

In Österreich gab es seit Dienstag nicht nur "Tropentage", sondern auch "Tropennächte". Am Innsbrucker Flughafen wurde in der Nacht auf Mittwoch ein Wert von 21,6 Grad gemessen. "Die wärmste Nacht überhaupt auf diesem Flughafen", so Jäger.