Angst vor "Pöbel"
Investmentbanker in den USA bewaffnen sich
Zwar sind die Meldungen über die vermehrten Waffenkäufe bislang nur inoffiziell, doch sie scheinen stichhaltig. Nach Angaben der US-Nachrichtenagentur Bloomberg hat ein Goldman-Banker dem Freund einer berühmten Kolumnistin entsprechende Informationen "gesteckt". Die Polizei konnte den Anstieg noch nicht bestätigen. "Wir haben derzeit noch keine Statistiken", so ein Beamter auf Anfrage.
Die Bank, die die Bewaffnung kritisch sehen dürfte, versucht derweil auf andere Art und Weise Schönwetter zu machen und den Volkszorn zu lindern. 500 Millionen Dollar stellte das Haus gemeinsam mit dem Top-Großinvestor Warren Buffett für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung. In Anbetracht von Prämien-Ausschüttungen in Höhe von 4,8 Milliarden Dollar und gleichzeitig in Anspruch genommener - steuerfinanzierter - Staatshilfen von zehn Milliarden Euro allerdings eine lächerliche Summe.
Ist der Waffenplan letztendlich nutzlos?
Als ebenso nutzlos könnte sich der Waffenplan der Mitarbeiter erweisen. Denn wegen der strengen Gesetze in New York und den umliegenden Staaten bekommen Bürger zwar leicht einen Waffenschein, doch ein Normalsterblicher hat so gut wie keine Chance, auch eine Erlaubnis dafür zu erhalten, die Pistole ständig bei sich zu tragen. Sie darf lediglich im eigenen Haus verwahrt werden. Sollte der Mob dort irgendwann auftauchen, um seine Wut an den maßlosen Bankern auszulassen, dann düften vom Suchen bis zum Laden der "Knarre" allerdings so viel Zeit vergehen, dass die Meute bereits im Schlafzimmer steht.
Schlauer war da schon Goldman-Boss Lloyd Blankfein. Etwa zwei Monate bevor die Krise akut wurde und Staatshilfen gefordert wurden, beantragte er die Errichtung eines Sicherheitszaunes samt massivem Tor rund um sein Haus. Die Baumaßnahme wurde genehmigt - und so kann der Bank-Boss auch weiterhin in Ruhe schlafen.
Sicherheitshalber hatte Blankfein seine Mitarbeiter bereits früher zu einem bescheidenen Lebensstil aufgefordert. "Dies ist eine sehr delikate Phase für uns, und Blankfein will sichergehen, dass man niemanden von uns sieht, wie er auf großem Fuß lebt", zitiert die "New York Post" einen Firmenangehörigen.
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